Full text: Kleines Lehrbuch der Geographie (Ausg. B)

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Mitteleuropa. 
Baumwollenindustrie. — Baden, a. d. Limmat. mit weltberühmten Schwefel- 
quellen, der besuchteste Badeort der Schweiz. In der Nähe die Trümmer der 
Habsburg. — Basel (110), vor allen schweizerischen Städten durch Verkehrs- 
läge begünstigt, darum die große Pforte des Verkehrs, sehr rührig auch im Gewerbe- 
betrieb. Die durch ihre Wohlhabenheit sprichwörtlich gewordene Stadt besitzt eine 
Universität, zahlreiche Wohltätigkeits- und Bildungsanstalten, eine große Missions- 
und Bibelgesellschaft u. s. w. — Bern (65) auf einer hohen, schmalen, von der Aare 
gebildeten Landzunge, im Innern noch jetzt das Muster eiuer alteu, reichen Schweizer- 
stadt, als Sitz der Bundesbehörden Bundesstadt. Universität. — In dem durch 
seine Naturschönheiten berühmten Berner Oberlande, zwischen dem Thuner 
und dem Brienzer See, Jnterlaken, eine Kolonie von Gasthöfen für den äußerst 
starken Fremdenverkehr. 
Die 7 vorwiegend welschen Kantone, im S.W. und S. 
A. Die 3 französischen Kantone Genf (Gerleve), Waadt (Pays de Vaud), 
Neuenbürg (Neuchätel), ehemals überwiegend protestantisch, ausgezeichnet durch 
Gewerbsleiß. 
Gens (93), am Austritte des Nhöue aus dem blauen See. Die gewerbtätigste 
Stadt der Schweiz mit großartigen Werkstätten für Uhren, Schmuckwaren; an- 
sehnlicher Haudel (Pforte zum Mittelmeer) und sehr starker Fremdenbesuch. Geistiger 
Mittelpunkt der französischen Schweiz, Universität.—Lausanne (45), auf reben- 
bedeckten Hügeln über dem N.-Ufer des Genfer Sees, Universität; Vevey, öst- 
licher und noch schöner gelegen, sowie andere Orte ebendaselbst dienen wegen ihrer 
milden Luft zahlreichen Kranken als Winter- und Frühliugsausenthalt. — Im 
Jura Le Locle und La Chanx de Fonds (35), die größten Dörfer der Schweiz, 
Hauptsitze der Uhreuversertigung. 
B. Die beiden französisch-deutscheu Kantone Freiburg (Fribourg) und Wallis 
(le Yalais), und der italienische Kanton Tessin (Ticino), katholisch. 
Im Tessin, vom St. Gotthard über die N.-Spitze des Langensees, quer durch 
den Luganer See bis fast vor die Tore von Como- Bellinzona, am Tessin, 
wo sich die Gotthard- und die Bernhardin-Straße vereinigen. 
C. Der gemischte Kanton Graubünden, der am dünnsten bevölkerte, über- 
wiegend protestantisch. 
Der deutsche Teil, mit der in der Vereinigungsgegend sämtlicher Onellströme 
des Rheins gelegenen, alten rätischen Hst. Chnr, dem Schlüssel zu sämtlichen 
Pässen Rätiens, begreift die Rheintäler, der romanische Teil das bevölkerte 
und wohlhabende Engadin, mit den Badeorten St. Moritz und Taräsp, der 
italienische Teil den S. _ 
Durch Schlachten bekannt ^ Engpaß zwischen dem Egeri-See nnd dem Berg- 
abHange Morgarten (Kanton Zug, 1315); Sempach am aleichn. See (Kanton 
Lnzern, 1386); Graudson (deutsch Gransee) am Neueuvurger See (Kanton 
Waadt) uud Murten am gleichn. See (Kanton Freiburg, 1476). „Der Bur- 
gunder Herzog verlor vor Grandson das Gut, vor Murten den Mut, vor Nanct) 
das Blut." 
14. Österreich Ungarn. 
[Mit Bosnien n. Hercegovina 675 666 qkm, 47 Mill. E., 76 auf 1 qkm.] 
Zwischen der Breite von Dresden und derjenigen Roms. An der Ostgrenze 
am Dnjestr geht die Sonne 67 Minuten eher aus als am Bodensee. 
Der Bodenform nach zeigt Österreich die größte Mannigfaltigkeit, doch 
ist es vorwiegend gebirgig, und zwar durch Alpen, Karpaten, böhmifch- 
mährischen Kessel und Karst. Von den Tiefländern nehmen die Donau-
	        
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