II[. Überblick über die Erdoberfläche und ihre Bewohner.
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Tie Gebirge teilt man nach der H ö h e in Mittelgebirge (bis zu 2000 m) und
in Hochgebirge (über 2000 m) ein. Nach der Anordnung unterscheidet man Ket¬
tengebirge, die sich in einer bestimmten Längsrichtung erstrecken, sich also
um eine Linie anordnen, und M a s s e n g esb i r g e (französisches Zentral¬
plateau, Harz), die sich um einen Punkt nach allen Richtungen ziemlich gleichmäßig
erstrecken, also eine kreisförmige oder gar keine bestimmte Anordnung erkennen
lassen. Als R a n d g e b i r g e bezeichnet man den Steilabfall einer Hochebene
zum Tiefland.
Die oberste, oft sehr schmale Linie eines Kettengebirges heißt K a m m -
l i n i e. Sie wechselt in ihrer Höhe und bildet meist eine auf- und absteigende
Wellenlinie.
Eine Einsenkung in den Kamm heißt Joch oder Sattel, und wenn sie
als Übergang benutzt wird, Paß
Zu den eigentümlichsten Erscheinungen des Hochgebirges gehören die L a w i n e n
und Gletscher. — Die Lawinen sind Schneemassen, die an den steilen
Gehängen entweder durch die eigene Schwere herabrutschen oder, vom Winde
gefaßt, mit wachsender Größe bergab rollen. (Vgl. das Abrutschen der Schnee-
Massen von Dächern bei Tauwetter.) — Stromartige Eismassen auf den Bergen,
welche langsam talabwärts dringen, heißen Gletscher.
Zusammensetzung des Erdbodens. In den Gebirgen besteht der Boden zu-
meist aus festem Gestein: aus Kalk, Sandstein, Schiefer, Granit u.a. Bald liegen
hier die Gesteinsschichten w a g r e ch t, bald stehen sie schräg oder sogar senk-
recht, bald sind sie gebogen.
Wind und Wetter arbeiten unausgesetzt an der Zerstörung der Gesteine, das
Wasser und die Schwerkraft führen dann die Trümmer zu Tal und ins Tiefland
hinab. Hier fetzt sich daher der Boden vorwiegend aus Kies, Sand, Ton, Lehm
(Mischung von Sand und Ton) zusammen.
senkrecht stehende Schichten.
Gebogene Schichten,