Full text: Deutsche Lyrik des 19. Jahrhunderts

Joseph Freiherr von Eichendorfs. 
Es singen und klingen die Wellen 
Des Frühlings wohl über mir; 
Und seh' ich so kecke Gesellen, 
Die Tränen im Auge mir schwellen — 
Ach Gott, führ' uns liebreich zu dir. 
Auf meines Aindes Tod. 
Von fern die Uhren schlagen, 
Es ist schon tiefe Nacht, 
Die Lampe brennt so düster, 
Dein Bettlein ist gemacht. 
Die Winde nur noch gehen 
Wehklagend um das tzaus, 
Wir sitzen einsam drinne 
Und lauschen oft hinaus. 
Es ist, als müßtest leise 
Du klopfen an die Tür, 
Du hätt'st dich nur verirret 
Und kämst nun müd' zurück. 
Wir armen, armen Toren! 
Wir irren ja im Graus 
Des Dunkels noch verloren — 
Du fandest längst nach Haus. 
Zeichen. 
(1812.) 
1. 
So Wunderbares hat sich zugetragen: 
Was aus uralten Sagen 
Mit tief verworrener Gewalt oft sang 
Von Liebe, Freiheit, was das Herz erlabe, 
Mit heller Waffen Klang, 
Es richtet sich geharnischt auf vom Grabe, 
Und an den alten Heerschild hat's geschlagen, 
Daß Schauer jede Brust durchdrang.
	        
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