X Walther von der Yogehveide.
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So wol dir, wip, wie reine ein nam!
wie sanfte er doch z’erkennen und ze nennen ist!
Ez wart nie niht so lobesam,
swä, du’zan rehte güete kerest, so du bist.
5 Din lop mit rede nieman wol volenden kan.
swcs du mit triuwen pfligest wol, der ist ein saelic inan
und mac vil gerne leben.
du gist al der werlte höhen muot: mäht du ouch mir ein wenic freude geben?
Owe daz wisheit unde jugent,
des mannes schoene noch sin tugent,
niht erben sol, so ie der lip erstirbet!
Daz mac wol klagen ein wiser man,
5 der sich des schaden versinnen kan,
Eeimär, wraz guoter kunst an dir verdirbet.
Dü solt von schulden iemer des geniezen,
daz dich des tages wolte nie verdriezen,
dun sprseches ie den frowen wol [und guoten wibes siten],
10 des süln si iemer danken diner zungen.
und betest niht wran eine rede gesungen,
fsö wol dir, wip, wie reine ein nam!’, du hetest also gestriten
an ir lop, daz elliu wip dir gnaden solten biten.
Deswär, Reimär, du riuwes mich
15 michels harter danne ich dich,
ob du lebtes und ich wser erstorben.
Ich wilz bi minen triuwen sagen,
dich selben wolt ich liitzel klagen:
ich klage din edelen kunst, daz; sist verdorben.
20 Dü kündest al der werlte fröide meren,
so duz; ze guoten dingen woltes keren.
mich riuwet din wol redender munt und din vil süezer sanc,
daz die verdorben sint bi minen ziten
daz dü niht eine wile mohtest biten!
25 so leiste ich dir geselleschaft: min singen ist niht laue,
din sele müeze wol gevarn, und habe din zunge danc.
Das Vaterland.
9. Bitte an Leopold.
Gedichtet hei Leopolds VII. Thronbesteigung 1198.
Mir ist verspart der sselden tor:
da sten ich als ein weise vor:
mich liilfet niht swaz ich dar an geklopfe.
Wie möht ein wunder greezer sin?
5 ez regent bedenthalben min,
8,18 mich beginnet doch nach minem tode klagen
maneger, der nü übte enbrere min. Rein mar.
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