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Völkerschaften.
Nach clen schon üben angeführten alten Schrift¬
stellern erscheint ziemlich begründet die Annahme*
dass die RHAETI alle ursprünglich ein zum italisch-
tuscischen Volkstamme gehörendes Volk waren* das
sicli schon in sehr frühen Zeiten in dem wei ten Thal-
gebiete des Padus, bis gegen die Alpen, niedergelas¬
sen und ebendaselbst auch einen Zweig der Umbri
zu ihren östlichen Nachbaren hatten. Unter der Re¬
gierung des Königs Tarquinius Priscus zu Rom er¬
schienen aber plötzlich Celtische Völker, die unter
dem Namen der Insubres bis in die Gegend um Me¬
diolanum, und unter dem der Caenomanni bis in die
Umgebungen von Verona vorgedrungen waren» Ge¬
gen diese hatten die Tusci einen eben so barten, als
vergeblichen Kampf zu bestehen» Vas von diesen
sich jenen eingedrungenen Celten nicht unterwarf und
nicht in den bisherigen Sitzen blieb, das wich ent¬
weder nach Süden) gegen die Apenninen hin, zu dem
alten Muttervolk zurück, oder es zog, der Freiheit
zu ge than, in die rauhen Gebirgshöhen der Alpen und
drängte sich über diese gegen die Quellen des Da¬
nubius empor» Aus diesen letzteren geretteten Schaa-
ren bildete sich nunmehr ein Bergvolk, oder vielmehr,
wie Männert Th. 3, 507. richtig bemerkt, eine Samm¬
lung von kleinen Völkerschaften, die von nun an im¬
mer den gemeinschaftlichen Namen RHAETI tragen.
Die näher gegen das Adriatische Meer hin sitzenden
Umbri retteten sich, nachdem sie gleich den Tusci
von dem Padus durch die weit vorgedrungenen Cae¬
nomanni abgesehentten worden waren, in das heutige
südliche Tyrol. Daher geschah es, dass die mächti¬
gen Gebirgsreihen der Alpen diese beiden V ölker
trennten und dass diese Trennung zu der Rhaetia
nördlich und der Rhaetia südlich von den Alpen (Rhae¬
tia secunda und prima, oder propria) die Veranlass