Die Charten. 4ö
15,000 Fuß hoch ftfrrr der Meeresfläche. Im 71. Grade der
Breite erreicht sie nur noch etwa 2000 Fuß, und senkt sich,
mehr gegen die Pole hin, immer tiefer, bis sie endlich, noch
näher um die Pole herum, auch die Flächen der Eismeere
erreicht. Daraus geht hervor, daß von demAequator an,
auf beiden Hemisphären ringsherum, bis an die Pole die
Grenze des ewigen Schnees oder der Eispunkt nach einer eige¬
nen, ganz von der Peripherie der Erde verschiedenen, ovalen Bo¬
genlinie immer tiefer herabsinke, nach bestimmten, aber noch nicht
genugsam erforschten, Verhältuisieu abnehme und niedriger werde,
bis sie endlich an den Eismeeren mit diesen zusammentreffe
(Tab. I. Fig. 4.).
Zur Versinnlichung dieser Verschiedenheit der Schneegrenze vom Ae-
qnator bis zu den Polen, kann man dieselbe im Durchschnitt,
wiewohl nicht ganz zuverläßig und hauptsächlich nur für die nörd¬
liche Hemisphäre, nach dieser Tabelle sich vorstellen:
Breitegrad.
Schneelinie.
Breitegrad.
Schneelinie.
0
15,000 Fuß
50
6000 Fuß
10
14,000 —
60
5000 —
20
15,000 —
65
4000 —
50
11,000 —
70
2000 —
40
9000 —
80
100 —
45
8000 —
90
0 —
Die Nord- und Südseite der Gebirge, die Lage, Erhöhung
und Beschaffenheit der Berge, klimatische Verhältnisse, Verschie¬
denheit der Temperatur rc. führen in Absicht der Schnee li nie
mancherlei Abweichungen herbei. Z. B. im Himalaja ist sie
auf der Nordseite 17,000, am Chimborassv 15,746 Fuß hoch, am
Aequatvr aber nur 14,760, und in Mexiko 14,100 Fuß hoch.—
In den Pyreäen 9600 — auf der Südseite des Mont-Rosa 9000 —
in den Schweizeralpen 7500 — 8000 Fuß hoch. Am Caucasus
9900 — in den Karpathen 7980 — in Norwegen 4860—5100 —
am Polarzirkel nur 5600 Fuß hoch.
§.5. Die CH arten.
' a. Charten gehören zum Globus und sind eigentlich nichts
anders, als Abzeichnungen der Oberfläche des Globus oder seiner
einzelnen Theile auf die Fläche eines Papieres aufgetragen. Da
aber die Erde eine Kugelfvrm hat, so ist es schwer, die Oberfläche
derselben richtig und genau auf einer Fläche darzustellen.— Die
Abriße einzelner Theile der Erdoberfläche nennt man Land-
charten, wenn sie größere oder kleinere Theile der Erdober¬
fläche enthalten; Seecharten, wenn sie die, durch die User des
Landes begrenzte, Form der Meere, die darin befindlichen Sand¬
bänke, Klippen, Blusen, Lenchtthürme, Seeströme, Rhecden, Hä¬
sen,^ Buchten, Flußmündungen und die verschiedene Tiefe des
Wassers (nach Faden zu 6 Fuß gemessen) darstellen.