Full text: Themata zu deutschen Ausarbeitungen für reifere Gymnasial-Schüler

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xxxi. Noch andere Charaktere bei -Zhakspeare. 
1. Von Antonius heißt es (p. 276): „Ruhm und Unehre waren 
gleich in ihm." Dieß ist durch Thatsachen zu beweisen, die aus Plutarch 
sowohl als aus Shakspeare entnommen werden können, indem dieser an 
jenen eng sich anschließt. 
2. Was hat den Prinzen Heinrich an den Falstaff gefesselt? und 
was entfernt ihn wiederum von ihm? 
3. Prinz Heinrich zu vergleichen erstlich mit seinem Vater in 
Bezug auf den äußeren Schein, ans den er zu wenig, jener zu viel gibt, 
zweitens mit dem Heißsporn Perch in Bezug auf den Ehrgeiz. Sein Vater 
(Bolingbroke) nahm alle seine Worte und Geberden wohl in Obacht und 
machte sich rar, wie Perikles. Der Sohn, ein umgekehrter Heuchler, gibt 
sich schlechter als er ist, um, wenn er einst, die Befleckung seines niedrigen 
Umgangs abwaschend, in seinem eigenen unerwarteten Glanz erschiene, desto 
mehr Ruhm davon zu ernten. Der Heißsporn Perch, der nicht schlafen 
kann vor Ehrgeiz, ist der Sclave und das Opfer seiner Leidenschaft. Der 
Prinz Heinrich liebt zwar ebenfalls den Ruhm, aber mehr noch das Ver¬ 
dienst, und ist im Stande, den Ruhm einer Heldenthat, als ein Alywsen, 
eine Zeit lang dem Falstaff abzutreten. 
XXXII. Rüdiger im Kampfe der pflichten. 
1. Seine Lebensgeschichte, st. 1191. 2288. 2402. Grimms d. Helden¬ 
sage, st. 96 s. 340.*) 
2. Er ist ein Muster der Vasallen-Treue und der Gastfreundschaft. 
Tac. Germ. 13. 21. Cäsar VI, 15. 
3. So geräth er in den Streit der Pflichten gegen Etzel, seinen König, 
einestheils, und die Burgunder, seine Gäste, anderentheils, so unlösbar, daß 
er Gott bittet zu entscheiden, 8t. 2239. 
4. Er will dem Etzel alles, was er von ihm hat, zurückgeben, wenn 
er ihm den Kamps erläßt, dagegen will Etzel mit ihm seine ganze Herrschaft 
theilen, wenn er sich entschließen will, gegen die Burgunder zu kämpfen, 
8t. 2244. Allein das vermag er nicht einzugehen, 8t. 2245., zumal er seine 
Tochter an Giselher verheirakhet und dem Gernot ein Schwert zum Andenken 
gegeben hat, mit welchem dieser gegen ihn zu fechten gezwungen sein 
würde, 8t. 2247. 2270. 2274. Auch hat Hagen einen Schild von seiner 
Frau, 8t. 2280. 
5. Volker und Hagen wollen darum ihm im Kampfe ausweichen, 2292. 
Aber Gernot kann es zuletzt mcht mehr ansehen, wie Rüdiger ihm seine 
Mannen niederstreckt, 2302. So geschieht es, daß beide zugleich einander 
erschlagen, ähnlich den Brüdern Eteokles und Polhnikes, 2307. 
XXXIII. Hagen. 
1. Lebensverhältuisse und Verwandte, 9. 84. 112. (Troneck, vielleicht 
am Tronflüßchen bei Trier) 823. 1598. Grimm, d. Heldens. 85 fs. 87 ff. 
*) Die Strophen-Citate nach der Ausgabe von Nabert. 
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