Full text: Themata zu deutschen Ausarbeitungen für reifere Gymnasial-Schüler

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Änderung, daß er das Volk sogleich mit auf die Bühne bringt, 
was auch naturgemäß ist*). Steht der Jüngling allein dem Ordensmeister 
gegenüber, was bleibt ihm übrig, als sich zu fügen? Wenn aber bereits 
das Volk sich für ihn erklärt hat und dem Ordensmeister droht, und der 
Sieger dennoch gehorsam sich der Strafe unterwirft, dann versteht er auch 
sich selbst zu überwinden. 
iv. In solcher Weise Können auch noch die anderen Lalla- 
den Schillers mit ihren ClneUen verglichen, und die Gründe, 
welche den Dichter zu den gemachten Veränderungen veranlaßt 
haben, nachgewiesen werden. 
1. Der Ring des Polhkrates. Herod. III, 37—43 und 122. 
Cicero fin. V, 30, 92. 
2. Die Bürgschaft. Cicero off. III, 10. Tusc. V, 22, 63. 
Valer. Max. IV, 7, 1. Hhgin fab. 257. Schiller hat sich an die Erzäh¬ 
lung Hhgins gehalten, welche ohne Zweifel bereits aus einer dichterischen 
Behandlung geflossen ist. 
3. Die Kraniche des Jbhkus. Ueber die Fabel s. meine grrech. 
Lyriker V, p. 185. Anthol. Palat. VII, 745. Der Gesang der Furien 
ist dem Aeschylus nachgeahmt. 
4. Der Taucher. Erster Anlaßzu der Sage bei Pausan. I, 17,3. 
Theseus war ursprünglich ein See-Dämon. Die Erzählung von Nico¬ 
las dem Fisch (Pescecola) gründet sich auf die Sagen vom Seeglau¬ 
kos: denn derselbe hat Schwimmhäute, lebt immer im Wasser und schwimmt 
von einer Küste zur andern. Schillers Quelle nennt Götzinger p. 284. 
Hiernach heißt der Held Cola der Fisch, und lebt unter Fischen: bei 
Schiller ist ein schöner Jüngling daraus geworden, was bereits auch The¬ 
seus bei den Athenern geworden war. 
5. Ritter Toggenburg. S. Götzinger I, p. 319 ff. 
6. Gang nach dem Eisenhammer, nach dem tresor äs I’am8: 
f. Götzinger p. 352. 
7. Graf von Habsburg nach Tschudi: s. Götzinger p. 391. 
v. Der König von Thule und der Schatzgräber. 
I. Erklärung der Gedichte. 
Das eine Gedicht dient dem andern zur Erklärung. Kurzer Bericht 
über den Inhalt beider. 
1. Der König von Thule ist „gar treu bis in das GrabN 
Wenn aber die Treue bis in den Tod das Thema des ganzen Gedichts sein 
sollte, so würde man nicht einsehen, warum die sterbende Freundin gerade 
*) Ich muß hierbei bemerken, daß mir auch die Erzählung Bertot's nicht unbekannt 
ist, worin freilich dem Dichter auch in diesem Punkte vorgearbeitet ist.
	        
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