Full text: Deutsche Dichtung in der Neuzeit (Abt. 2)

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6. Die Ehre Gottes aus der Natur. 
A. a. O-, S. 234. 
1. Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, 
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort. 
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere; 
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort! 
2. Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne? 
Wer führt die Sonn' aus ihrem Zelt? 
Sie kömmt und leuchtet und lacht uns von ferne 
Und läuft den Weg gleich als ein Held. 
3. Vernimm's und siehe die Wunder der Werke, 
Die die Natur dir aufgestellt! 
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke 
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt? 
4. Kannst du der Wesen unzählbare Heere, 
Den kleinsten Staub sühllos beschaun? 
Durch wen ist alles? O, gib ihm die Ehre! 
„Mir", ruft der Herr, „sollst du vertraun. 
5. Mein ist die Kraft, mein Himmel und Erde; 
An meinen Werken kennst du mich. 
Ich bin's und werde sein, der ich sein werde, 
Dein Gott und Vater ewiglich. 
6. Ich bin dein Schöpfer, bin Weisheit und Güte, 
Ein Gott der Ordnung und dein Heil; 
Ich bin's. Mich liebe von ganzem Gemüte, 
Und nimm an meiner Gnade teil." 
7. Preis des Schöpfers. 
A. a. £)., S. 246. 
1. Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht, 
Die Weisheit deiner Wege, 
Die Liebe, die für alle wacht, 
Anbetend überlege, 
So weiß ich, von Bewundruug voll, 
Nicht, wie ich dich erheben soll, 
Mein Gott, mein Herr und Vater! 
2. Mein Auge sieht, wohin es blickt, 
Die Wunder deiner Werke; 
Der Himmel, prächtig ausgeschmückt, 
Preist dich, du Gott der Stärke. 
Wer hat die Sonn' an ihm erhöht? 
Wer kleidet sie mit Majestät? 
Wer ruft dem Heer der Sterne? 
3. Wer mißt dem Winde seinen Lauf? 
Wer heißt die Himmel regnen? 
Wer schließt den Schoß der Erden auf, 
Mit Vorrat uns zu segnen? 
O Gott der Macht und Herrlichkeit, 
Gott, deine Güte reicht so weit, 
Soweit die Wolken reichen. 
4. Dich predigtSonnenschein und Sturm, 
Dich preist der Sand am Meere. 
„Bringt", ruft auch der geringste Wurm. 
„Bringt meinem Schöpfer Ehre!" 
„Mich", ruft der Baum in seiner Pracht, 
„Mich", ruft die Saat, „hat Gott 
gemacht; 
Bringt unserm Schöpfer Ehre!" 
5. Der Mensch, ein Leib, den deine Hand 
So wunderbar bereitet, 
Der Mensch, ein Geist, den sein Verstand, 
Dich zu erkennen, leitet, 
Der Mensch, der Schöpfung Ruhm und 
Preis, 
Ist sich ein täglicher Beweis
	        
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