Full text: Für obere Klassen (Theil 3)

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Und da kam ich zum prächtigen Hirschen, 63. Er blies, das gab ein fein Ge— 
Traf den Hirschen und ward Euer Mann.“ kläng, 
Die Jäger bliesen nach Refrain. 
53. Er blies, das gab ein fein Ge- sud Maͤrte fragte ungeduldig: 
kläug, „Wo traf Rual dich, Knabe huldig?“ 
Die Jäger bliesen nach Refrain. Der Knabe blies, voll Seele sang 
Und Märke fragte ungeduldig: 144. Die Kehle hell mit goldnem Klang: 
„Wie kamst zur Klause, Knabe huldig? 
Der Knabe blies, voll Seele sang 64. „Mein Meister, der hat mich ge— 
Die Kehle hell mit goldnem Klang: funden 
Einen Ring mit Steinen dabei, 
54. „In die Klause kam aus der Fr konnt' es ja mmmer erkunden, 
Wildniß Wer das Kind, das verlassene, sei. 
Euer Jägermeister, Mylord 
Es kam in die grimmige Wildniß 65. Die Leute umher um die Stätte, 
Der Meister der Jäger vom Bord. Sie sagten: Die Mutter ist todt. 
Mit dem eigenen Kinde Florete, 
55. Vom Borde tutn die bes Sein Weib, ihre Brust mir erbot.“ 
rgten 
Normannen ihn setzten an Strand, 66. Er blies, und so wie er, nicht 
Der Sturm, so wimmert' ihr Forchten, träger, 
Sei zur Strafe vom Himmel gesandt. Nachbliesen den Refrain die Jäger. 
Und ungeduldig frug der Herr: 
56. Die Normannen mich hatten ge- Doch sage mir: Wer bist du? Wer?“ 
stohlen Der Knabe blies und sang voll Seele 
Zu Nantes im bretagnischen Gau, Mit goldnem Laut aus heller Kehle: 
Dort boten sie Falken und Fohlen u 
Auf dem Markte den Käufern zur Schau. „Ich i nde Welle, 
Ich bin wie der wehende Wind, 
Sie lockten mit Mienen so listtig Ih bin wie das Wild, wie das schnelle, 
Mich zum Schach in die falsche Galeer) Bin ein valer und munerlos Kinb.— 
Und als ich gewonnen ganz rüstig Er blies, das gab ein fein Gekläng, 
Da fuhr die Galeer' in dem Meer. Die Jäger bliesen nach Refrain. 
58. Er blies, un wie er, nicht 68. Und Marke swin schwieg 
nenn die Waise. 
Nachbliesen den Refrain die Jäger. 
sd an e h chartenaguen dn tn n den een 
Wie kamst. denn, u en die Bre— Der hohen Mauern Quaderbau, 
Der Knabe blies und sang voll Seele n en ee en 
Mit goldnem Laut aus heller Kehle: id dunder denster wohl darngen, 
59. „Zur Bretagne nach Nantes zu Und aän der Brücke vielerhand 
dem Grafen Die Diener wartend mit den Kerzen 
Mich sandte mein Meister Rual; Auf ihren Herrn, dem's schwer im Herzen. 
Da sollt' ich die Künste, die braven, 
Recht uͤben die zerlien alln 69. Bei Kerzenschein, bei Fackellicht 
Hielt sich der Koͤnig länger nicht. 
60. Ex lehrte mich horuen und singen, är riefß Zein un den Ring, du Knabe, 
Auf er Laut, auf der Cither das Spiel, des dindelnndes einyge dabel 
Er lehrte mich reiten und springen Der Wildfang streift' ihn ab; er wußt' 
Und tanzen im fränkischen Stil. Im mind sten nicht, was damit wollle 
61. Er lehrte mich alle Gebärde Des Königs unruhvolle Brust. 
Des Ritters bei Damen, Fräulein, Es war ein Ring von purem Golde. 
Er lehrte mich auch die Beschwerde Vier Steine zeigten dran ihr Glühn, 
Von dem Waffenwerk groß oͤder klein. Zwei roth, ein blauer, einer grün. 
62. Und als er's gelehret, da schickte 70. Zum Kerzenlicht, zum Fackel eine, 
VNach Hof mich mein Meister bedacht; Hob Mark empor den Ring, die n 
Doch eh' ich den Grafen erblickte, Er blickte drauf, wie auf Sewirr 
Stabl mich die normannische Nacht.“ Von krausen Fäden, wüst und irr
	        
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