Aus dem Hebräischen: Psalmen.
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Da rief in der Angst
Zum Herrn ich empor,
Zu meinem Gotte
Schrie ich empor!
Es hörte meine Stimme der Herr,
In seinem Heiligthum,
Es kam zu seinen Ohren mein Geschrei.
Da bebte die Erde,
'Die erschütterte Erde!
Es wankten die Füße der Berge,
Sie erzitterten seinem Zorn*)!
Er schnaubete Dampf empor,
Verzehrende Glut
Entströmte seinem Mund in der Wetter Schlag!
Er neigete die Himmel
Und fuhr herab,
Und Dunkel war
Unter seinen Füßen:
Er schwebete auf Cherubim!
Er flog einher
Auf Fittichen des Sturms!
Er hüllte sich in Dunkel,
Ihn umgab, wie ein Zelt,
Die nächtliche Flut in schwarzen! Gewölk.
Er trennte die Wolken
In zückendem Glanz
Mit Hagel und Glut!
Vom Himmel donnerte der Herr,
Seine Stimme ließ hören der Höchste,
Mit Hagel und Glut!
Er schnellte sein Geschoß,
Da fuhr es in Blitzen,
Und schreckend umher!
Es erschienen die Quellen der Ströme,
Die Tiefe der Erd'
Enthüllete sich,
Vor deinem Schelten, o Herr!
Deines Odems Sturm!
Er sandte herab aus der Höhe,
Und nahm mich auf
Aus großen Wassern hub er mich einpor!
Er entriß mich
Den starken Feinden,
Den übermächtigen Hassern,
Die mich iiberstelen
Am Tage der Noth;
Da ward meine Stütze der Herr!
Er führte mich da,
In weitem Raum,
Er riß mich heraus,
Denn er sreuete sich mein!
Der Herr Thut mir wohl
Nach meiner Gerechtigkeit;
Nach der Reinheit meiner Hände
Vergilt er mir.
Denn ich hielt die Wege des Herrn,
Und frevelte nicht wider meinen Gott!
Seine Rechte sind alle
Vor meinen Augen,
Seine Gebote verwerf' ich nicht!
Ohne Flecken bin ich vor ihm,
Und ich hüte mich vor meiner Schuld.
Es vergilt mir der Herr
Nach meiner Gerechtigkeit,
Nach der ReinhUt meiner Hände vor seinem Blick.
Bei dem Milden bist du milde,
Bei dem Frommen bist du fromm,
Bei dem Reinen bist du rein;
Wer da wandelt in der Krümme,
Den bekämpfest du!
Dem armen Volke
Bringst du Heil!
Und demüthigest den stolzen Blick!
Du erleuchtest meine Leuchte!
Der Herr, mein Gott,
Wandelt mein Dunkel in Licht!
Ich zerstiebe Schaaren mit dir!
Ich spring' über die Mau'r
In der Kraft meines Gottes!
Die Wege Gottes
Sind ohne Wandel,
Seine Red' ist lauter!
Denen, so trauen auf ihn,
Ist er Schild!
Denn wer ist Gott
Als der Herr?
Wer ist ein Fels
Als unser Gott?
Es ist Gott, der mich gürtet mit Kraft!
Der mir ebnet die Bahn!
Er machet leicht meine Füße
Wie der Hinde Fuß,
Er stellet mich hoch!
Er lehret kämpfen meine Hand,
Er kräftiget mir den Arm,
Zu spannen ehernes Geschoß.
Du gibst mir den Schild des Heils,
Deine Rechte nimmt mich auf;
Mich wird mehren deine Huld!
Du schaffest zum Wandel mir Raum,
Daß mein Knöchel nicht gleite.
Verfolgen werd' ich meine Feinde!
Sie ergreifen! nicht kehren zurück,
Bis sie schwinden dahin!
Ich will sie zerschellen,
Sie ,verden fallen unter meinem Fuß!
Du gürtest mit Kraft mich zum Kampf!
Du wirfst meine Feinde vor mir dahin,
Du zeigst mir den Rücken der Feinde,
Du zerstreuest meine Hasser!
*) Man beachte die ansteigende Schilderung eines Gewitters.