86
I. Erster Zeitraum. C. Die Zeit der Befreiungskriege.
3. Wie sich, ein ew'ges Heldenmal,
Das Gotteshaus erhebt,
Aus dem, ein,heller, schlanker Strahl,
Der Turm gen Himmel strebt;
4. So war auch einst das Deutsche Reich,
So war der deutsche Mann,
Auf starkem Grund, im Herzen reich,
Das Haupt zu Gott hinan.
5. Und wie den festen Bau umgiebt
Die schöne Heil'genwelt,
So hatte jeder, was er liebt',
In ihren Schutz gestellt.
6. Wir wollen vor dem Altar noch
Ein fromm' Gelübde thun,
Daß nimmermehr soll fremdes Joch
Ans deutschem Nacken ruh'n.
7. Wir sprechen dort ein hohes Wort,
Ein brünstiges Gebet,
Daß Gott der Deutschen starker Hort
Verbleibe stet und stet.
8. Daß, wie der Turm, der deutsche Sinn
Entwachse seiner Zeit
Und nach dem Himmel strebe hin,
Wenn ihn die Welt bedräut.
9. Und ob wir wieder heimwärts gehn,
Wir wenden unsern Blick
Und schauen nach des Wasgaus Höh'n,
Wie nach dem Turm zurück.
10. Die Bundesfahn' in Feindes Hand?
Der Turm in welscher Macht?
O nein, sie sind vorausgesandt
Als kühne Vorderwacht.
11. Wir retten euch, wir haben's Eil,
Vergaß euch doch kein Herz,
O Wolken säul', o Feuersäul',
Schaut immer heimatwärts!
14. Erneuter Schwur. (I8it.)
(An F. L. Jahn.)
1. Wenn alle untreu werden,
So bleib ich euch doch treu,
Daß immer noch auf Erden
Für euch ein Streiter sei,
Geführten meiner Jugend,
Ihr Bilder bess'rer Zeit,
Die mich zu Männertugend
Und Liebestod geweiht.
2. Wollt nimmer von mir weichen,
Mir immer nahe sein,
Treu wie die deutschen Eichen,
Wie Mond- und Sonnenschein.
Einst wird es wieder helle
In aller Brüder Sinn,
Sie kehren zu der Quelle
In Lieb' und Reue hin.
3. Es haben wohl gerungen
Die Helden dieser Frist,
Und nun der Sieg gelungen,
Übt Satan neue List.
Doch wie sich auch gestalten
Im Leben mag die Zeit,
Du sollst mir nicht veralten,
O Traum der Herrlichkeit.
4. Ihr Sterne seid mir Zeugen,
Die ruhig niederschaun,
Wenn alle Brüder schweigen
Und falschen Götzen traun;
Ich will mein Wort nicht brechen
Und Buben werden gleich,
Will predigen und sprechen
Von Kaiser und von Reich.