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4. Wir gehn spazieren im grünen Hain;
du sollst nicht frieren, ich hüll' dich ein.
Wach auf, wach auf, wach auf!
5. Sinkt's Köpflein nieder, dann gute Nacht!
Schon längst ist wieder dein Bett gemacht.
Wach auf, wach auf, wach auf! Julius Sturm.
5. Die Erste.
1. Wer ist zuerst wohl im Frühling wach?
Das ist die Weide, die Weid' am Bach.
2. Eh' noch geschmolzen das letzte Eis,
trägt sie schon Knospen, schön silberweiß.
3. Wer sagt ihr's wohl, daß sie nicht sich irrt
und sicher weiß, daß es Frühling wird?
4. Die Lerche sang in der Luft so laut,
der Weide hat sie es anvertraut.
5. Die sagt's nun weiter: „Auf, laßt euch sehn,
ihr Blumen, Zeit ist es aufzustehn!"
6. O, seht, schon duftet ein Veilchen hier;
Dank sei dir, Lerche, und Weide, dir! Johannes Trojan.
6. Der Frühling.
Endlich ist der schöne Frühling wiedergekommen und schaut
mit freundlichen Augen unsre liebe Erde an. Länger durfte er auch
nicht ausbleiben; wir wollten das schöne Osterfest ohne Frühlings¬
grün und Blumen doch nicht feiern.
Wie schnell müssen Eis und Schnee verschwinden unter den
warmen Strahlen der Frühlingssonne! Lustig murmeln und rauschen
die Bächlein wieder, und alles fängt an zu grünen und zu blühen.
Die Bäume schmücken sich mit jungem Laube. Einige Obstbäume
entfalten schon ihre schneeweißen oder rötlichen Blüten. Kräftig
wächst das Gras auf der Wiese, und bald schmücken viele bunte
Blumen den grünen Rasen.
Da eilen wir freudig ins Freie zu munterem Spiele. Wir
winden uns Kränze und Sträuße von den schönen Frühlingsblumen