Full text: (Für das 2. und 3. Schuljahr) (Teil 1)

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Der Sandmann. 
ihr Lager verließ, siehe, da lagen ein Paar neue, fertig 
gestrickte Strümpfe auf dem Tisch. Das wunderte die Frau 
über alle Maßen; am nächsten Äbend legte sie die Nadeln 
wieder auf den Tisch, und am Morgen darauf lagen neue 
Strümpfe da. Jetzt merkte sie, daß zum Lohn ihres Mitleids 
mit dem kranken Kätzchen ihr diese fleißigen Nadeln beschert 
waren, und ließ dieselben nun jede Nacht stricken, bis sie und 
die Kinder Strümpfe genug hatten. Dann verkaufte sie auch 
Strümpfe und hatte genug bis an ihr seliges Ende. 
112. Der Sandmann. 
Hermann Kletke. 
1. Zwei feine Stieflein hab’ ich an, 
mit wunderweichen Söblchen dran; 
ein Säcklein hab’ ich hinten auf, 
husch, trippl’ ich rasch die Trepp’ hinauf. 
Und wenn ich in die Stube tret’, — 
die Kinder beten das Abendgebet, 
von meinem Sand zwei Körnelein 
streu’ ich auf ihre Äugelein; 
da schlafen sie die ganze Nacht 
in Gottes und der Englein Wacht. 
2. Von meinem Sand zwei Körnelein 
streut’ ich auf ihre Äugelein; 
den frommen Kindern soll gar schön 
ein froher Traum vorübergehn. 
Nun risch und rasch mit Sack und Stab 
nur wieder jetzt die Trepp’ hinab! 
Ich kann nicht länger müßig stehn, 
ich muß noch heut zu vielen gehn! — 
Nun seht, mein Säcklein öffnet’ ich kaum, 
da nickt ihr schon und lächelt im Traum.
	        
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