östlicher, und in der heißen Zone bis 29 0 nördl. Br. weht auf dem Meere be-
ständig Nordost- und Ost-, bis 28 ° südl. Br. beständig Südost- und Ostwind.
Diese regelmäßigen Winde heißen Passatwinde. Die warme Luft am
Aequator steigt erst auf (äquatorialer Luststrom, oberer Passatwind), fließt über
der kälteren Luft nach den Polen hin, senkt sich dann, nach und nach kühler
und schwerer werdend, und wird, der Erdrotation vorauseilend, für die nörd¬
liche Halbkugel zu Südwest- und Westwind, für die südliche zu Nordwest- und
Westwind. Das sind die beständigen Winde. In höheren Breiten, außer-
halb der Passate, in der gemüßigten Zone, wechseln sie ohne diese Regelmäßig-
keit: veränderliche Winde. In der Nähe des Aequators ist die Region
der Windstillen (Calmen). An den Küsten wehen Land- und Seewinde,
am Tage von der See nach dem Lande, bei Nacht vom Lande nach der See.
Wind, Sturm, Orkan. Windrose (s.S.315). Man theilt die Erde nach den
Lustströmungen ein:
1. In die Region der Calmen.
2. Die Region des Nordostpassats.
3. Die Region der südwestlichen Lustströmungen oder des zurückkehren-
den Nordostpassats.
4. Die Region der Nordpolarströmungen. — Und aus der andern
Seite des Aequators:
5. Die Region des Südostpassats.
6. Region der nordwestlichen Luftströmungen oder des zurückkehrenden
Südostpassats.
7. Region der Südpolarströmungen.
Zu den unregelmäßigen oder an bestimmte Gegenden gebundenen Winden
rechnet man: die Moussons (Monsoons), die im nördlichen Theil des indischen
Oeeans und im chinesischen Meere vom April bis October wehen, die Tor-
na dos am Senegal und auf der Sierra Leone, die Trovados am Cap der
guten Hoffnung (fignalifirt durch das sogenannte Ochsenauge), die Teisuns
im chinesischen Meere, der Harmattan in Nordwestasrika, Chamsin in
Aegypten, Samum in Arabien und Persien,'Siroceo in Italien, Salano
und G allego in Spanien, Mistral in der Provence, die Bora in Dalmatien,
Jstrien und Krain, der Föhn in der Schweiz.
4. Die Wärme bewirkt die Verdampfung des Wafsers. Die Wasser-
dämpfe verbreiten sich in der Atmosphäre und werden, durch kältere Luft-
schichten wieder zusammengezogen, zu Thau, Nebel, Wolken, Regen, Reif,
^chnee, Hagel. Das nennt man den atmosphärischen Niederschlag.
Die Menge desselben ist an verschiedenen Orten der Erde verschieden. Am
größten ist die Verdunstung unter dem Aequator, nach den Polen hin nimmt
sie allmählich ab. In Ländern mit oceanischem Klima thaui es am stärksten.
Aus der See und an Küsten sind die stärksten und häufigsten Nebel. Die
Wüsten haben weder Regen noch Nebel. In Chile ersetzt den Regen der reich-
liche Thau; die Sahara, Aegypten, Arabien und Iran, Hochasien haben höchst
selten Regen, daher nennt man dies die regen losen Erdstriche. Die jährliche
Regenmenge mißt man mit dem Regenmesser. Sie nimmt vom Aequator
aus nach den Polargegenden hin ab; in Petersburg beträgt sie 17", d. h.
wenn der Regen nicht in den Boden eindränge und nicht verdunstete, so würde