168 Das Zeitalter d. Zerstörung d. alten Reichs lt. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums.
städter (7.) Kürassieren und den altmärkischen (16.) Ulanen, opferte sich,
ebenso das erste Garde-Dragonerregiment; furchtbar litt besonders die
38. Brigade (v. Wedelt). Beide Teile verloren je 16 000 Mann, aber der
Feind war am Abzug nach Westen verhindert.
Bazaine nahm nunmehr mit 180 000 Mann, die Front nach Westen,
eine starke Stellung auf den Höhen ein, die sich von St. Privat südlich bis
zur Mosel hinziehen. Diese Stellung wurde, nachdem andere Korps heran-
gezogen worden waren, am 18. August mit 180 000 Mann angegriffen;
i|t^te^.so kam es zu der Schlacht von ($>j avel o t t e, die unter den Augen des
Königs geschlagen wurde. Der Kampf begann in der Mitte des Schlacht¬
feldes, wo das 9. Korps schwere Verluste erlitt. Auf dem südlichen Teile,
bei Mravelotte, wo noch am Abend das eben eintreffende 2., pommersche
Korps unter Fransecky ins Feuer geführt wurde, gelang es nicht, die von
den Franzosen besetzten Pachthöfe zu erstürmen; dagegen wurde auf dem
nördlichen Teile das burgartige <ß t. Privat von dem Gardekorps, das
auf völlig ungedecktem-Gelände hatte angreifen müssen und über
8000 Mann verlor, und dem 12., sächsischen Korps erstürmt und die
Schlacht entschieden. Die Franzosen hatten 12 000, die Deutschen 20 000
Ewschliebung Mann verloren. Bazaine wurde in Metz eingeschlossen; den Oberbefehl
über die aussieben Armeekorps bestehende Einschließungsarmee übernahm
P r i n a F r i e kJLi ch Kar l., während Steinmetz bald darauf abberufen
wurde. Aus der Garde, dem 4. und dem 12. Korps wurde eine neue,
Maasarmee, die vierte oder Maasa r m e e gebildet, die dem Kronprinzen
Albert von Sachsen unterstellt wurde und im Verein mit der
dritten Armee gegen Mac Mahon marschierte.
Indessen bestürmte die Pariser Regierung, an deren Spitze anstatt
des gekürzten Ollivier Gras Palikao getreten war, den Marschall Mac
Methon, dem eingeschlossenen Heere Bazaines zu Htfse zu kommen.
So schlug er denn mit der Armee, bei der sich der Kaiser selbst befand, die
Richtung über Reims nach der belMchen^Grenze ein, um Bcuaine von
Norden her die Hand zu reichen. Sobald die deutsche Heeresleitung über
diese Sachlage klar geworden war, wurde ein Nechtsabmarsch der dritten
und vierten Armee angeordnet. Am 30. August erreichte die vierte Armee
A)°August der feindlichen Armee fipi ff p a u um n.t >und schlug sie/»"
r©e!>t Mac Mahon zog darauf sein Heer, 120 000 Wann, bei S e d_a.ii
zusammen, wo er am 1. September von 200 000 Mann angegriffen und
eingeschlossen wurde. Die Maasarmee und die beiden bayrischen Korps
griffen von Osten und Südosten an und wiesen die Durchbruchsversuche
des Generals W i m p f f e n , der, eben aus Algerien angelangt, an Stelle