Neste!" „Ja," sagte auch die Mutter, „ihr mögt für euch
selbst sorgen. Ich hole euch kein Körnchen, keine Raupe und
keine Kirsche mehr, heraus aus dem Neste!"
2. Schurr! da war das ganze Nest ausgeflogen. Bis auf
das Dach waren sie gekommen. Da saßen sie nun, die vier
jungen Sperlinge, sahen sich an, ruhten sich aus, sperrten die
Schnäbel auf und riefen: „Schilipp — pippip! Scfyilipp —
pippip!" — Der Sperliugsvater und die Sperlingsmutter aber,
die gar nicht weit gewesen waren und den ganzen ^ärm gehört
hatten, waren schnell bei der Lchnd und flatterten vor Freude
um ihre Kinder herum.
3. Der alte Spatz stog auf die Spitze des nächsten Baumes
und hielt den jungen Sperlingen eine predigt, „Schilipp fchilipp
schilipp — pippip! Kinder, so ist's recht!" begann er. Da
flogen die Gelbschnäbel ein paarmal ums Dach herum, und
es ging wirklich prächtig. — Darauf aber fuhr der alte Spatz
fort: „LH' ihr nun ins Held hinaus nach Mutter stiegt, will
ich euch eure Namen geben, bei denen ihr gerufen werden
sollt. Dann mögt ihr zwitschern und singen nach Herzenslust
und Hüpfen und springen und stattern und stiegen in die
weite Welt und Nester bauen, wo es euch gefällt. Vertragt
euch gut und helft euch treulich untereinander als liebe Ge¬
schwister. — Schilipp — pippip! Schilipp — pippip! Jetzt
kommen die Namen; paßt auf, wie jeder von euch heißeu soll:
Du, Ältester, bist der Gassenhupfer; du wirst deine Nahrung
auf den Straßen, auf dem bchfe und vor der Scheune finden.
Du, Zweiter, bist der Winkelschlüpfer; du wirst dir Mücken,
Schnecken und allerlei Gewürm zur Speise fangen. Du, Dritter,
sollst Kirschenfresser heißen; denn dein Reich wird der Garten
sein. Und dir, mein kleiner Nestling, gebe ich den Namen
Broselesser; denn du wirst dich auf den Flur, vielleicht gar
in die Küche schleichen, vor die Fenster stiegen und überall
ein Brötchen und Krümchen für den Magen finden. Schilipp
— pippip!" — Damit schloß der alte Spatz.