IV. Geographische KUder aas Heimat
und Unterland.
A. Das Gebiet der Elbe.
114. Gruß an Thüringen.
b Mo prangender Hochwald die bsöhen umkränzt,
wo lachende Täler sich dehnen,
wo dürftige Dörfchen, von Annrut umglänzt,
an blühende Bergwand sich lehnen,
wo Burgen mich grüßen vom felsigen Rand,
wo perlende (Quellen zu schauen —
dort ist es, dort ist es, mein Thüringer Land,
der liebste der lieblichsten Gauen!
2. Dort weiß ich mir manchen entzückenden Fleck
im Busch und auf moosiger Lichtung,
da haust noch Frau Sage im Blätterversteck,
da träumt noch im Grünen Frau Dichtung;
von Rittern erzählen sie gern allerhand,
von herrlichen, heiligen Frauen —
© großes, o schönes, o Thüringer Land,
du liebster der lieblichsten Gauen!
3. Hier hauset ein Völkchen bescheidener Art,
doch treu auch und ehrlich und bieder,
das hat sich ein goldenes Herz noch bewahrt
und drinnen die fröhlichsten Lieder.
Mas Schönes die Melt ich durchwandernd auch fand,
nicht lockt mich's, mein Nest dort zu bauen —
du bleibst meine Sehnsucht, mein Thüringer Land,
du liebster der lieblichsten Gauen!
Artur Rchbein.
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