Full text: [Teil 3 = Kl. 6] (Teil 3 = Kl. 6)

„was sollt' ich mir wünschen?" „Ach," sagte die Frau, „es ist doch übel, 
hier so immer in dem Essigkrug zu wohnen, das stinkt und ist so eklig: 
du hütt'st uns doch eine kleine Hütte wünschen können. Geh noch mal 
hin und ruf ihn; sag ihm, wir wollten eine kleine Hütte haben, er tut 
es gewiß." „Ach," sagte der Mann, „was sollt' ich da noch hingehn?" 
„I," sagte die Frau, „du hattest ihn doch gefangen und hast ihn wieder 
schwimmen lassen, er tut es gewiß. Geh gleich hin." Der Mann wollte 
noch nicht recht, wollte aber seiner Frau auch nicht zuwider sein und 
ging hin an die See. 
Wie er dahin kam, war die See ganz grün und gelb und gar nicht 
mehr so blank. Da blieb er stehen und sagte: 
„Manntje, Manntje, Timpe Te, 
Buttje, Buttje in der See, 
meine Frau, die Jlsebill, 
will nicht so, wie ich wohl will." 
Da kam der Butt angeschwommen und sagte: „Na, was will sie denn?" 
„Ach," sagte der Mann, „ich hab' dich doch gefangen gehabt, nun sagt 
meine Frau, ich hätte mir doch was wünschen sollen. Sie mag nicht 
mehr im Essigkrug wohnen, sie will gern eine Hütte." „Geh nur hin," 
sagte der Butt, „sie hat sie schon." 
Da ging der Mann hin, und seine Frau saß nicht mehr im Essig- 
krug; es stand aber eine kleine Hütte da, und seine Frau saß vor der 
Tür aus einer Bank. Da nahm seine Frau ihn bei der Hand und 
sagte zu ihm: „Komm nur herein, sieh, nun ist das doch viel besser." 
Da gingen sie hinein, und in der Hütte war ein kleiner Vorplatz und 
eine kleine hübsche Stube und Kammer, wo ihr Bett stand, und Küche 
und Speisekammer, alles aufs beste mit Gerätschaften versehen, und alles 
aufs schönste aufgestellt, Zinnzeug und Messing, was nur hineingehört. 
Und hinten war auch ein kleiner Hof mit Hühnern und Enten und ein 
kleiner Garten mit Gemüse und Obst. „Sieh/" sagte die Frau, „ist das 
nicht nett?" „Ja," sagte der Mann, „so soll's bleiben, nun wollen wir 
recht vergnügt leben." „Das wollen wir uns bedenken," sagte die Frau. 
Damit aßen sie etwas und gingen zu Bett. 
So ging's nun wohl acht oder vierzehn Tage, da sagte die Frau: 
„Hör' Mann, die Hütte ist auch gar zu eng, und der Hof und der 
Garten sind so klein: der Butt hätt' uns wohl auch ein größer Haus 
schenken können. Ich möchte gern in einem großen steinernen Schloß 
wohnen: geh hin zum Butt, er soll uns ein Schloß schenken." „Ach, 
Frau," sagte der Mann, „die Hütte ist ja gut genug, was wollen wir
	        
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