Full text: [Teil 1 = 2. u. 3. Schulj] (Teil 1 = 2. u. 3. Schulj)

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3. Du blickst durchs Sterngefunkel 
hier in mein Kämmerlein. 
Zu tief ist dir kein Dunkel, 
du leuchtest doch hinein. 
4. Dein Blick voll Liebe scheinet 
auf uns mit Trost und Buh', 
und wo ein Auge weinet, 
drückst du es leise ZU. Hermann Melke. 
11. Der Himmel. 
1. Den Himmel sehen wir allenthalben über uns; ans den Bergen 
sieht er noch ebenso hoch und ebenso blau aus wie in den Tälern. 
Niemand kann in den Himmel hineinsteigen, kein Vogel kann hineinfliegen. 
Sehr oft ist der Himmel mit Wolken bedeckt; ganz heiter, so daß auch 
kein Streifchen daran wäre, ist er selten. Am Tage können wir außer 
den Wolken nur die Sonne und zuweilen den Mond am Himmel sehen, 
bei Nacht auch die Sterne. In die Sonne kann man nicht hineinblicken, 
wenigstens nicht lange; denn ihr Glanz blendet die Augen. Den Mond 
und die Sterne kann man so lange betrachten, wie man will; ihr gelbliches 
Licht ist nicht blendend. In dunkeln Nächten flimmern die Sterne, oder 
sie funkeln; Sonne und Mond flimmern und funkeln nicht. 
2. Die Sonne erscheint uns als eine runde Scheibe, fast ebenso groß 
wie der Mond, also von der Größe eines Tellers. Von dieser Scheibe 
gehen helle Strahlen auf die Erde. Wo diese hinfallen, da ist Sonnen¬ 
schein; wo sie abgehalten sind, da ist Schatten. Alle Körper, die nicht 
durchsichtig sind, werfen Schatten, aber immer in der entgegengesetzt-en Rich¬ 
tung von der Seite, wo die Sonne oder das Licht sich befindet. Je heller 
der Sonnenschein, desto dunkler erscheint der Schatten. Der Schatten 
bildet die Körper auf dem Boden ab, aber selten ähnlich. Der Schatten 
einer Kugel ist nicht immer rund, der Schatten einer Stange ist bald lang, 
bald kurz, und der Schatten eines Menschen sieht oft wunderlich aus. 
3. Die Sonne bleibt nicht den ganzen Tag an einem Platze stehen, 
sondern sie geht an dem Rande des Himmels auf und erhebt sich dann 
bis hoch über die Häuser; darauf sinkt sie wieder und geht an dem ent¬ 
gegengesetzten Rande des Himmels unter. Die Gegend an dem Himmel, wo 
die Sonne aufgeht, heißt Osten, die, wo sie untergeht, Westen, die, wo 
sie am höchsten steht, Süden. Osten und Westen liegen einander gegen¬ 
über, und wenn du uach der Stelle des Himmels blickst, wo die Sonne 
am höchsten steht, und die linke Hand nach Osten und die rechte nach
	        
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