der fünft’ gar wie ein Uhu tut.
Das waren ihre Künste gut;
damit erhoben sie ein Geschrei,
füllt noch die Welt, ist nicht vorbei.
16. Vorlesen.
Don Heinrich Seidel.
Nichts Lieberes gibt es, was Ännchen mag,
als lesen und lesen den ganzen Tag.
Die schwierigsten Wörter liest glatt sie und nett
wie Skagerrak, Skizze, Skunks und Skelett,
wie Mittwochsnachmittagskaffeekränzchen
und Sonntagsabendsvergnügungstänzchen,
wie Dudelsackspfeifenmachergeselle
und Pferdeeisenbahnhaltestelle!
Das macht ihr viel Freude, und gern liest sie vor,
dem Lenchen, dem Karo, die beide ganz Ohr:
Schöne Geschichten und Sagen und Märchen
vom Zimperlieschen und Siebenhärchen,
Prinzessin Zitrinchen und Tüpfel, dem Zwerg,
und von dem herrlichen Pfannkuchenberg.
Ich glaube, ich glaube, wenn's immer so bleibt,
daß sie noch mal selber Geschichten schreibt.
17. Tafel, Stift und Schwamm.
Von Ernst Lausch.
Die Schiefertafel, der Stift und der Schwamm zankten
einmal miteinander und stritten sich, wer von ihnen am nütz¬
lichsten wäre. Die Tafel verachtete die andern und sagte:
„Ihr seid elende Wichte gegen mich; mich hat das kleine
Gretchen auch viel lieber als euch beide.“
„Das ist nicht wahr,“ sagten der Schwamm und der Stift.
„Das ist wohl wahr,“ antwortete die Schiefertafel, „ihr
könnt es schon daran sehen: mich hat die kleine Grete noch