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Zeichensetzung und Rechtschreibung
(Ackergrenze), Waid (Farbpflanze), Laib (Brot), Saite (einer
Geige), Waise (elternloses Kind).
Sonst schreibt man im allgemeinen ei.
§ 35 II. Die Mitlaute (Konsonanten).
1. Lautkürznng oder -Schärfung.
a) Eine Lautkürzung wird bezeichnet nur in betonten Silben,
die auf einen Konsonanten ausgehen, und zwar durch Verdopp¬
lung dieses Konsonanten.
Dabei ist zu beachten, daß die Verdopplung des k das ck, die
Verschärfung des z das tz ist, die beide aber nur nach kurzen,
betonten Vokalen gesetzt werden. Nach langem Vokal bleiben
k und z.
ch und sch werden niemals verdoppelt.
b) Im Plural der Nachsilben -in und -nis wird der Konsonant
verdoppelt, z. B. Königinnen, Fürstinnen; Hindernisse, Bündnisse.
Ebenso schreibt man im Plural: Iltisse, Atlasse, Globusse,
Omnibusse.
Dagegen unterbleibt die Verdopplung bei den Nachsilben am
und im: Bräutigame, Eidame, Pilgrime (der Pilgrim).
c) Treffen in zusammengesetzten Wörtern drei gleiche Konsonanten
auf einander, so schreibt man sie nur zweimal; also: Brennessel,
Schiffahrt, Schnelläufer, Stilleben, Schwimmeister. Werden
jedoch diese Wörter getrennt, so tritt die Verdopplung des Kon¬
sonanten im ersten Wortteil wieder ein; also: Brenn-nessel, Still¬
leben, Schwimm-meister.
§ 36 2. b, p; d, t, dt, th.
a) Ob im Anlaut ein Wort mit b oder p, d oder t zu schreiben
ist, ergibt sich aus der deutlichen und richtigen Aussprache:
Baß und Paß, Dorf und Torf, Deich und Teich.
b) Den Konsonanten des Auslautes ergibt die Bildung des Plu¬
rals oder eine sonstige Verlängerung durch eine Nachsilbe;
z. B. Kleid—Kleider, Alp—Alpen, Kalb—Kälber, plump—ein
plumpes Tier.
Anm.: Merke das b im Inlaut bei: Abt, Erbse, Herbst, hübsch, Krebs, Obst,
Rebhuhn, Rübsen; dagegen steht p bei Haupt, Papst, Propst, Mops,
Raps, Klaps.