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Die meisten um ihn herum ließen den Kopf hängen und schämten
sich. Sie alle mochten Schlösselmann so gern leiden, weil er immer
freundlich mit ihnen gewesen war.
Albert fuhr fort:
„Und neidisch seid ihr auch, ganz einfach neidisch! Ich weiß wohl,
daß Schmidt euer Erster ist! Ich weiß wohl, daß er bessere Zeugnisse
hat als ihr alle. Ich weiß auch, daß er mehr Verstand im Kopfe hat
als ihr. Das ärgert euch, das könnt ihr ihm nicht gönnen. Aber ich
will euch etwas sagen. Von heute ab steht Schmidt unter meinem Schutz,
und wehe dem, der ihn wieder anrührt!"
Albert Schlösselmann war nicht sehr groß, aber er galt als einer
der Stärksten in seiner Klasse. Er reckte seine langen Arme.
„Hente abend kommt Schmidt zu mir. Ich werde ihn einladen",
sagte Albert Schlösselmann nachdrücklich. „In unserm Garten wird ein
Schneemann gemacht. Wer von euch sich von heute ab anständig gegen
Schmidt betragen will, ist gleichfalls eingeladen. In unserm Garten ist
Platz für eine ganze Klasse. Also hente abend um sechs."
In diesem Augenblick tönte die Glocke zum Wiederanfang des
Unterrichts. Nach 3lse Frapan.
1. Schöner Spiele gibt es viel —
eins gehört zu jedem Spiel,
ohne dieses will von allen
Spielen keines mir gefallen.
2. Nichts ist hübsch, was es auch sei,
fehlt Verträglichkeit dabei.
Zu dem schönsten aller Feste
bringt erst sie das Allerbeste.
3. Sei verträglich, füg dich gern,
oder bleib vom Spiele fern.
Mußt nicht stets bestimmen wollen,
was die andern spielen sollen.
4. Mußt nicht zu empfindlich sein,
nicht gleich weinen oder schrein,
nicht gleich alles übelnehmen,
dich um jedes Wörtchen grämen.
5. Hast du selbst aus Unbedacht
einem andern Schmerz genmcht,
dann nach guter Kinder Sitte
sprich: „Vergib mir, bitte, bitte!"
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