Full text: [Teil 1 = 2. u. 3. Schulj] (Teil 1 = 2. u. 3. Schulj)

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58. Der kleine Reiter. 
1. Hänschen ist ein Reitersmann, will von dannen jagen; 
Mutter sieht ihn ernsthaft an, hat ihm viel zu sagen: 
2. Nicht zu wild, ich Litt' dich sehr, liebes Hänschen, reite! 
Springt dein Pferd so wild umher, fürchten sich die Leute. 
3. Reit mir auch im Hans nichts um, keine Töpf' und Teller! 
In der Küch' reit nicht herum, reit nicht in den Keller! 
4. Reit mir auch nicht übers Beet, in die Rosen, Nelken! 
Wenn dein Pferd darüber geht, müssen sie verwelken. 
5. Reit behutsam, reit im Schritt über Trepp' und Brücken! 
Bring uns auch was Hübsches mit, kannst mir Blümchen pflücken! 
6. Und um zwölf beim Glockenschlag, mußt es nicht vergessen, 
führ dein Pferdchen in den Stall und komm selbst zum Essen! 
Johannes Trojan. 
59. Ach, wer doch das könnte! 
1. Gemäht sind die Felder, der Stoppelwind weht; 
hoch droben in Lüften mein Drache nun steht, 
die Rippen von Holze, der Leib von Papier, 
zwei Ohren, ein Schwänzlein sind all seine Zier. 
Und ich denk': So drauf liegen 
im sonnigen Strahl, - 
ach, wer doch das könnte 
nur ein einziges Mal! 
2. Da guckt' ich dem Storch in das Sommernest dort: 
„Guten Morgen, Frau Storchen, geht die Reise bald fort?" 
Ich blickt' in die Häuser zum Schornstein hinein: 
„Papachen, Mamachen, wie seid ihr so klein!" 
Tief unter mir säh' ich 
Fluß, Hügel und Tal, — 
ach, wer doch das könnte 
nur ein einziges Mal! 
3. Und droben, gehoben, auf schwindelnder Bahn, 
da faßt' ich die Wolken, die segelnden, an; 
ich ließ' mich besuchen von Schwalben und Kräh'n 
und könnte die Lerchen, die singenden, sehn, 
die Englein belauscht' ich 
im himmlischen Saal, — 
ach, wer doch das könnte 
nur ein einziges Mal! vikior müthgen.
	        
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