Einzelne Teile unseres Körpers neigen besonders leicht zu Erkältungen
und werden so zu Quellen tödlicher Erkrankungen. Man achte sorg¬
fältig auf gleichmäßige Warmhaltung der Füße, des Bauches
und des Rückens; nasse Strümpfe müssen so schnell als möglich mit
trocknen vertauscht werden.
Niemals darf die Brust eingeengt oder geschnürt werden; eine Ver¬
hinderung tiefer und ausgiebiger Atmung muß zuLungen -
krankheiten führen; das Schnüren sowie das Tragen eines Korsetts
ist eine der gefährlichsten Modenarrheiten.
Der Hals sei leicht bedeckt oder frei, aber nie eingeengt; zu enge
tragen, Gürtel, Strumpfbänder, Fußbekleidungen sind
aus alle Fälle ungesund.
Der Kops muß kühl gehalten werden; man beachte stets den Spruch:
„Den Kopf halt kühl, dieFüße warm; Das macht den besten
Doktor arm."
246. Pflege der Sinne und der Sinneswerkzeuge.
Nach ärztlichen Vorschriften.
Die Sinneswerkzeuge werden durch beständige Übung, durch
rechten Gebrauch, durch häufigen Aufenthalt im Freien, durch Reinlich-
lichkeit u. a. gesund erhalten und gestärkt. Reinlichkeit erhält und
befestigt die Gesundheit und damit das Wohlbefinden des Körpers
in ganz besonderem Maße; sie ist dem gesitteten Menschen unentbehrlich,
dient seiner Ehre und seiner Würde und macht bei jedermann angesehen
und angenehm. Durch Unreinlichkeit entstehen oft gefährliche oder doch
sehr unangenehme Krankheiten, namentlich Hautkrankheiten.
Den Augen schadet blendendes, ungleiches, flackerndes Licht; auch
wirken Staub, Rauch, Hitze, Kälte, angestrengtes Lesen oder Schreiben,
Lesen und Arbeiten im Dämmerlicht recht nachteilig. Beim Lesen oder
Schreiben muß man ab und zu den Augen Ruhe gönnen, d. h. die
Arbeit unterbrechen und in die Ferne schauen.
Dem Gehör schadet unerwarteter, starker Schall. Das Trommel¬
fell ist nur ein feines Häutchen; es kann sehr leicht beschädigt werden.
Niemals darf man spitze Gegenstände in das Ohr bringen. Verhärtetes
Ohrenschmalz darf nur recht vorsichtig, am besten mit lauwarmem Wasser
entfernt werden. Schläge an das Ohr muß man vermeiden.