fullscreen: Haus und Heimat I (Bd. 2 (3. Schulj.))

schlossen, und sie konnten den Schlüssel nicht finden. So mußten 
sie draußen stehen bleiben und wurden immer nässer. 
Da flogen sie hin zu der gelb und rot gestreiften Tulpe und 
sagten: „Tulipanchen, mach' uns ein wenig dein Blümchen aus, daß 
wir hineinschlüpfen und nicht naß werden." Die Tulpe aber ant¬ 
wortete: „Dem Gelben und dem Roten will ich wohl aufmachen, aber 
den Weißen mag ich nicht." Aber die beiden, der Rote und der Gelbe, 
sagten: „Nein, wenn du unsern Bruder, den Weißen, nicht aufnimmst, 
so wollen wir auch nicht zu dir." 
Es regnete aber immer ärger, und sie flogen zu der Lilie und 
sprachen: „Gute Lilie, mach' uns dein Blümchen ein wenig auf, daß 
wir nicht naß werden." Die Lilie aber antwortete: „Den Weißen will 
ich wohl aufnehmen, denn er sieht gerade aus wie ich, aber die anderen 
mag ich nicht." Da sagte der Weiße: „Nein, wenn du meine Brüder 
nicht aufnimmst, so mag ich auch nicht zu dir. Wir wollen lieber 
zusammen naß werden, als daß einer die anderen im Stiche läßt." 
Und so flogen sie weiter. 
Allein die Sonne hinter den Wolken hatte gehört, wie die drei 
Schmetterlinge so gute Geschwister waren und so fest zusammenhielten. 
Und sie drang durch die Wolken und verjagte den Regen und schien 
wieder hell in den Garten und auf die Schmetterlinge. Es dauerte 
nicht lange, da hatte sie ihnen die Flügel getrocknet und ihren Leib 
erwärmt. Und nun tanzten die Schmetterlinge wieder wie vorher 
und spielten, bis es Abend war. Dann flogen sie zusammen nach 
Hause und schliefen. 
81. Käferhochzeit. 
Von Rudolf Löwenstein. 
Jeder soll willkommen sein! 
Kommt herein! Kommt herein! 
Bienlein, sprich, was bringst du heim? 
„Honigseim! Honigseim!“ 
Fliege, iE schaffst du zur Kost? 
„Milch und Most! Milch und Most!“ 
Wespe, was trägst du uns ein? 
„ Näscherei’n! Näscherei’n!“
	        
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