Full text: (Für das 8. und 9. Schuljahr) (Teil 4 für Mädchen)

Abschied vom Leben. Frühlingsgruß an das Vaterland. 
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40. Abschied vom Leben. 
Theodor Körner. 
Als ich in der Nacht vom 17. zum l8. Juni 1813 schwerverwundet und hilflos 
in einem Holze lag und zu sterben meinte. 
1. Oie Wunde brennt- — die bleichen Lippen beben. 
Ich fühl's an meines Herzens matterm Schlage, 
hier steh' ich an den Marken meiner Tage. 
Gott, wie du willst! vir hab' ich mich ergeben. 
2. viel gold'ne Bilder sah ich um mich schweben; 
das schöne Traumbild wird zur Totenklage. — 
Mut! Mut! — was ich so treu im herzen trage, 
das muß ja doch dort ewig mit mir leben! 
Z. Und was ich hier als Heiligtum erkannte, 
wofür ich rasch und jugendlich entbrannte, 
ob ich's nun Freiheit, ob ich's Liebe nannte: 
4. Uls lichten Seraph seh' ich's vor mir stehen 
und wie die Zinne langsam mir vergehen, 
trägt mich ein hauch zu morgenroten höhen. 
Sämtliche Merke. Kritisch durchgesehene Ausgabe von 
Eugen Mildenow. Leipzig, Max Hesse, I, 5. 26. 
41. Frühlingsgruß an das Vaterland. (1814.) 
Max von Schenkendorf. 
1. Wie mir deine Freuden winken 
nach der Knechtschaft, nach dem Streit! 
Vaterland, ich muß versinken 
hier in deiner Herrlichkeit. 
Wo die hohen Eichen sausen, 
himmelan das Haupt gewandt, 
wo die starken Ströme brausen, 
alles das ist deutsches Land. 
2. Von dem Rheinfall hergegangen 
komm’ ich, von der Donau Quell, 
und in mir sind aufgegangen 
Liebessterne mild und hell; 
niedersteigen will ich, strahlen 
soll von mir der Freudenschein 
in des Neckars frohen Talen 
und am silberblauen Main.
	        
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