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Oie Sorge.
Äls ihr nach langen, bangen Stunden
10 im Litauerwald ein Nest gefunden
und zagend standet an öder Schwelle,
da war auch Frau Sorge schon wieder zur Stelle
und breitete segnend die Ärme aus
und segnete Euch und Euer Haus,
15 und segnete die, so in den Tiefen
annoch den Schlaf des Nichtseins schliefen.
Es rann die Zeit. — Die morsche Wiege,
die jetzt im Dunkel unter der Stiege
sich freut der lang verdienten Rast,
20 sah viermal einen neuen Gast.
Dann, wenn die Äbendglut verblichen,
kam aus dem Winkel ein Schatten geschlichen
und wuchs empor und wankte stumm
erhobenen Ärmes um die Wiege herum.
25 Was euch Frau Sorge da versprach,
das Leben hat es allgemach
in Seufzen und Weinen, in Not und Plage,
im Mühsal trüber Werkeltage,
im Jammer manch durchwachter Nacht
30 ach! so getreulich wahr gemacht.
Ihr wurdet derweilen alt und grau,
und immer noch schleicht die verschleierte Frau
mit starrem Äug’ und segnenden Händen
zwischen des Hauses armen vier Wänden,
35 vom dürftigen Tisch zum leeren Schrein,
von Schwelle zu Schwelle aus und ein
und kauert am Herde und bläst in die Flammen
und schmiedet den Tag mit dem Tage zusammen.
Herzliebe Eltern, drum nicht verzagt!
40 und habt Ihr Euch redlich gemüht und geplagt
ein langes, schweres Leben lang,
so wird auch Euch bei der Tage Neigen
ein Feierabend vom Himmel steigen.
Wir Jungens sind jung — wir haben Kraft,
45 uns ist der Mut noch nicht erschlafft;