1. Der Anfangsreim, 2. der Binnenreim, 3. der Mittelrcim, 4. der
Kettenreim und 6. der Endreim. Der letztere ist der bei weitem üblichste
und wichtigste. Er kommt hauptsächlich in folgenden Stellungen vor:
a) ungetrennt oder gepaart; Schema: aabb — aaabbb usw:;
b) gekreuzt: a b a b; c) umarmend: a b b a; d) verschränkt: a b c a b c
oder a b c b a c; e) unterbrochen: a -f- a. Beispiele:
a) S. 156: „Erlkönig".
b) S. 155: „Der Fischer".
c) S. 159: „Natur und Kunst" 1. 2.
d) S. 159: „ „ „ 3. 4.
e) S. 152: „Mailied".
Kehrreim (Refrain) nennt man die Wiederkehr einzelner Verse, in denen
oft die Grundstimmung des Gedichtes ausgedrückt wird.
Beisp.: „Die Wacht am Rhein".
V. von den Strophen.
Die Verbindung mehrerer Verse zu einem harmonischen Ganzen heißt
Strophe (oft fälschlich „Vers" genannt). Jede Strophe soll möglichst eine
Einheit bilden und einen vollständigen Gedanken enthalten.
1. Deutsche Reimstrophen.
Die deutschen Strophen bestehen ans zwei bis vierzehn Versen Die
bemerkenswertesten Strophen sind:
a) Die zweizeilige (Reimpaare).
Beisp.: „Der Pilgrim vor St. Just".
b) Die vierzeilige, die unter allen am häustgsten vorkommt. Zu
ihnen gehören auch die alte Nibelungen- und die Gudrunstrophe. Die
neue Nibelungenstrophe besteht aus vier neuen Nibelungenversen mit
gepaartem Reime.
Beisp.: „Der llbersall im Wildbad".
e) Die fünfzeilige.
Beisp.: S. 223: „Das Glück von Edenhall".
d) Die sechszeilige.
Beisp.: S. 164: „Der Ring des Polykrates".
6) Die achtzeilige.
Beisp.: S. 155: „Der Fischer".
2. Ausländische moderne Strophen.
Unter den modernen, dem Auslande entlehnten Strophen sind folgende
bemerkenswert:
1. Die Stanze (Oktave, Oktave rime), oft die „Königin der Strophen"
genannt. Sie stammt aus dem Italienischen und besteht gewöhnlich aus
acht fünffüßigen Jamben mit der Reimstellung abababcc.
Beisp.: S. 161: „Epilog zu Schillers Glocke".