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welche die Liebenswürdigkeit seiner Person, die Vornehmheit
seines Wesens, die Klugheit und Vielseitigkeit seines Geistes an
sich selbst verspürten, liebten ihn, und ihre Nachkommen ehren
ihn noch heute als einen der Größten ihres Volkes. Wahrlich,
er hat den Namen Nassaus weltberühmt gemacht.
In Dillenburg war Wilhelm geboren am 24. April 1533,
der älteste Sohn des Grafen Wilhelm I. von Nassau-Katzeneln¬
bogen, den man den Reichen zu nennen pflegt, und seiner Ge¬
mahlin Juliane von Stolberg, einer ebenso vortrefflichen Frau
wie liebevollen Mutter. Nur bis in sein zwölftes Lebensjahr
blieb er, wohl behütet von den Eltern, in der Heimat. Denn als
ihm durch den Tod eines Vetters der reiche Besitz des Hauses
Nassau in den Niederlanden und zugleich das unabhängige
Fürstentum Oranien im südlichen Frankreich als Erbe zugefallen
war, siedelte er nach Brüssel über. Dort am Hose Kaiser Karls V.,
zu dessen Reiche damals die Niederlande gehörten, und seiner
Statthalterin hat Wilhelm von Oranien seine Jugend verlebt,
ein Liebling des Kaisers, der die persönlichen Vorzüge des Jüng¬
lings und seine glänzende Begabung wohl erkannte und schätzte.
Kaum hatte der Prinz das Alter erreicht, in dem heute Jünglinge
die höheren Schulen verlassen, da berief ihn bereits die Gunst
Karls während seines Krieges mit Frankreich in hohe militärische
Stellungen, in denen er seine ersten kriegerischen Erfahrungen
sammelte.
Aber Karl stand damals am Ende seiner Taten. In einer
glänzenden Versammlung der Vertreter des niederländischen
Volkes, die der lebensmüde Kaiser, auf den Arm Wilhelms ge¬
stützt, betrat, übergab er im Jahre 1555 die Niederlande seinein
Sohne Philipp II., König von Spanien. Damit aber brach eine
neue, leidensvolle Zeit über diese Länder herein. Sie gehörten
zu den wertvollsten Besitzungen der spanischen Krone. Hier saß
eine reiche, gewerbfleißige, gebildete, aber auf ihre Rechte eifer-
füchtige Bevölkerung, in die eben damals von Deutschland aus
oder von der Schweiz her über Frankreich die Lehren der Refor¬
mation erfolgreich eindrangen. Mit immer steigendem Grimme
gewahrte der der alten Kirche eifrigst ergebene Philipp das Um¬
sichgreifen der Lehren Luthers und Calvins; sie mit Stumpf und
Stiel auszurotten und die Einheit der Kirche wiederherzustellen,