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der gemeinsamen Pause hinunter, zu einer gelegenen Zeit, wo sie
ohne Störung durch die andern Klassen über Einzelheiten des
Schulaufenthalts unterrichtet werden können; auch das
Hinaufgehen und das Anstellen der Klasse an einem bestimmten
Platze will gelernt sein und muß mehrmals geübt werden. Ebenso
bedürfen das Verhalten in den Bedürfnisanstalten und das Herum-
gehen auf dem Hofe einer Eingewöhnung, die Klingelzeichen und das
Schulleben in den Pausen bedürfen einer Erläuterung. Es gibt am
ersten Schultag schon viel zu lernen; die Schule ist in ihren Gewohn-
heiten eine ganz andere Welt als das Haus, das Schulkind eine
höhere Gattung als das Hauskind.
Man darf nicht daran denken, einen bestimmten Stoff
schon in den ersten Tagen zu besprechen. Erst müssen die Kinder
sich überhaupt daran gewöhnen, auf den Lehrer zu hören, der
vor ihnen steht. Das geht in den ersten Tagen durchaus noch nicht.
Aber wenn man anordnet, daß die Neulinge etwa zu Zweien auf
dem Hofe marschieren und auf Anruf halten, wenn man sie in der
Klasse dann gemeinschaftlich aufstehen und sich setzen heißt, die Map-
pen nach Zählen vornehmen und diesen oder jenen Gegenstand zeigen
läßt, so merken sie allmählich, daß eine gewisse Ordnung in der
Schule herrscht. Dieses Bewußtsein darf nicht als eine Zwangsvor-
stellung empfunden werden, es wird zur Erfahrung nur durch ge-
fchicktes Gewöhnen. Endlich aber gibt eine kleine Geschichte, ein
kurzes Märchen, etwa das „Vom Wolf und den sieben Geißlein",
Gelegenheit, die Aufmerksamkeit aller auf einen Stoff zu lenken.
Schwerlich aber kommt der Lehrer mit der Geschichte ohne Unter-
brechung zu Ende. Es gibt einige, die wissen die Geschichte schon
ganz genau oder sogar noch besser als der Lehrer. Das ist natürlich
prächtig und erregt allgemeine Bewunderung: es hindert aber nicht
daran, den Faden der Erzählung wieder aufzunehmen und sie bis
zum fröhlichen Schluß zu bringen. Man muß sich zufriedengeben,
wenn die Kinder auf einzelne Fragen antworten. Aber man wird
die Wiedergabe der Erzählung durch einzelne Kinder nicht zu weit
ausspinnen lassen, weil sonst die Aufmerksamkeit erlischt. Mit all
diesen Vorbereitungen werden die ersten Schultage gut ausgefüllt,
und die Schule ist gottseidank aus.
Die Eingewöhnung in die Schulordnung am Beginn der Schul-
zeit ist eine außerordentlich wichtige Sache, ja sie ist für die Ö t o-
nomie der Schularbeit geradezu unentbehrlich. Hören-
lernen ist für die Kleinen, bei denen die Blickpunkte der Aufmerk-
samkeit leicht wechseln, ein schwieriges Stück, und Zwang und rauher
Ton unterstützen in keiner Weise das Schulregiment, sie schaden viel-
mehr. Sie legen die kleine Geisteswelt des Kindes unnötig in starre
Bande, erzeugen die berüchtigte „Schulangst" oder wenigstens die