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5- wie Glockenklang vom Meeresgrunde
ein Wort durch meine Seele zieht,
so wehmutsvoll wie Abendstimmen,
so mild als wie ein Schlummerlied.
Und kann ich keine Ruhe finden,
wenn Gram und Sorge mich umspinnt,
dann hör' ich's raunen, Frieden bringend:
Gute Nacht, Mutter! — Gute Nacht, Rind!
Jakob Lo wrnbcrg.
4. Frau 5arge.
Frau Sorge, die graue, verschleierte Frau,
herzliebe Tltern, ihr kennt sie genau;
sie ist ja heute vor dreißig Jahren
mit euch in die Fremde hinausgefahren,
da der triefende Novembertag
schweratmend auf nebliger Heide lag
und der wind in den Weideuzweigen
euch pfiff den Hochzeitsreigen.
Als ihr nach langen, bangen Stunden
im Litauerwalde ein Nest gefunden
und zagend standet an öder Schwelle,
da war auch Frau Sorge schon wieder zur Stelle
und breitete segnend die Arme aus
und segnete euch und euer Haus
und segnete die, so in den Tiefen
annoch den Schlaf des Nichtseins schliefen.
Ts rann die Zeit. — Die morsche wiege,
die jetzt in: Dunkel unter der Stiege
sich freut der langverdienten Rast,
sah viermal einen neuen Gast.
Dann, wenn die Abendglut verblichen,
kam aus dem Winkel ein Schatten geschlichen
und wuchs empor und wankte stumm
erhobenen Arms um die wiege herum.
was euch Frau Sorge da versprach,
das Leben hat es allgemach
in Seufzen und weinen, in Not und Plage,
im Mühsal trüber werkeltage,
im Jammer manch durchwachter Nacht
ach! so getreulich wahr gemacht.
Zhr wurdet derweilen alt und grau,
und immer noch schleicht die verschleierte Frau
mit starrem Aug' und segnenden Händen
zwischen des Hauses armen vier wänden
vom dürftigen Tisch zum leeren Schrein,