Jahre aus seiner Feder ein Werk, das allgemeines Auf¬
sehen in ganz Deutschland erregte, und das um so mehr
zu bewundern war, da er es ohne andere Welt - und
Menschenkenntniß schrieb, als die er in seiner Militair-
schule und aus Büchern geschöpft hatte. Ich meine die
Räuber. Er ließ sie zum ersten Mal 1780 aufführen.
Ein wackerer Graubündner fand sich aber beleidigt, daß
Schiller dessen Landsleute gemeine Straßenränder
genannt hatte, und verklagte ihn deshalb bei dem Her¬
zoge. der dem jungen Dichter deshalb verbieten ließ, künf¬
tig mehr etwas drucken oder aufführen zu lassen. Schil¬
lern, der damals Regimentsarzt war, verdroß dieses
Verbot; er legte seine Stelle nieder und ging als Thea¬
terdichter nach Mannheim, wo damals auch Island und
andere gute Köpfe walteten. Hier konnte er seine Schwin¬
gen wieder frei bewegen; er schrieb seinen Fiesco, seine
Kabale und Liebe. Doch auch hier weilte er nicht
lange. Ohne andere Aussichten, blos im Vertrauen auf
seinen Geist und seinen Ruf, ging er erst nach Mainz,
und von da weiter nach Dresden. Um seinen Don Kar-
los, von dem schon die beiden ersten Akte fertig waren,
der Geschichte getreu zu vollenden, studirte er auf der da-
sigen kurfürstlichen Bibliothek Alles, was er über Phi¬
lipp II. und seine Negierung entdecken konnte, und fand
auf diesem Wege zugleich die Materialien zu seiner Ge-
schichtedes Abfallsderveröinigten Niederlande.
Im Jahr 1787 ging er nach Weimar, und zwei Jahre
darauf wurde er durch seinen Freund Göthe Professor
der Philosophie und Geschichte zu Jena. Hier schrieb er
seinen dreißigjährigen Krieg und seinen Wallcn-
stein, gab auch seine Memoiren heraus. Schon frü¬
her war Don Karlos erschienen. — Nicht leicht arbei¬
tete ein Schriftsteller mit solcher Anstrengung seiner Gei-