Full text: (Achtes und neuntes Schuljahr) (Teil 4 für Kl. 2 u. 1)

einander von meterhohen, angebrannten Baumstümpfen, modernden 
Baumstämmen und Ästen, Planten und überragenden, stattlichen 
Palmen nebst kräftigen, stämmigen Urvvaldriesen mit breiten, be¬ 
laubten Kronen. Dazwischen sprießen dann im Geviert die jungen 
Stämmchen des Kakao, die zu wiederholten Malen im Jahre mit 
dem Buschmesser, dem sogenannten Cutlaß, von dem überwuchern¬ 
den Unkraut und Busch befreit werden müssen. Erst nach mehreren 
Jahren — weiche Hölzer zerfallen bereits nach ein bis zwei, harte 
Stämme oft erst nach acht bis zehn Jahren — ändert sich das 
anfänglich wirre Bild, und dann gewinnen die Kakaobäumchen die 
Oberhand; sie unterdrücken alsdann Unkraut und Busch, wenn¬ 
gleich sie auch noch immer der Reinigung bedürftig bleiben. 
Steht die Kultur zu dicht, so wächst sie 3 bis 4 Meter hoch, 
steht sie lichter und normal, dann wachsen die Bäume mehr in 
die Breite und erleichtern dadurch die Erntearbeiten. Der Stamm 
des Kakaobäumchens ist weißgrau und ähnelt in der Farbe dem 
unserer Birke. Unmittelbar an dem Stamm und den vorjährigen 
Zweigen sproßt die zarte, weißliche Zwitterblüte an einem schwachen 
Blütenstengel, aus der sich eine birnenartige Frucht entwickelt, die 
jedoch an beiden Enden etwas gurkenartig ausläuft. Innerhalb der 
Birne liegen im Fruchtmark die wertvollen Bohnen. Von den vielen 
Blüten, die der Kakaobaum treibt, gelangt kaum der vierte Teil zur 
Frucht. Die Hauptblütezeit fällt in den März und April; die Frucht¬ 
ernte erfolgt vom August bis Dezember; im Januar und Februar 
findet dann noch eine Nachlese statt. 
Man rechnet, daß die Kakaopflanzung bereits im vierten Jahre 
Ertrag liefert, und daß im sechsten Jahre die Vollentwicklung 
beginnt. Der Kaffee liefert schon im dritten Jahre eine Ernte und 
hat sich im fünften Jahre bereits vollständig entwickelt. Auf dem 
üppigen Boden der Bimbiafarm setzt er jedoch trotz verschwen¬ 
derischer Blüte in der Ebene nur taube Frucht an und kann dort 
nur auf dem bergigen, flachen Verwitterungsboden inmitten der 
Basaltgesteine und Lavabrocken mit Erfolg kultiviert werden. 
Kräftige Kakaostämme tragen in Bimbia bis zu 50 und 60 Früchte 
im Jahre; im Mittel kann man jedoch nicht mehr als 15 bis höchstens 
20 Birnen pro Stamm rechnen, von denen eine jede 39 bis 42 Bohnen 
zu enthalten pflegt, so daß ein Bäumchen rund 600 bis höchstens 
800 Bohnen im Mittel liefert. Die Bohnen sind in der Birne ähnlich
	        
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