Full text: (Achtes und neuntes Schuljahr) (Teil 4 für Kl. 2 u. 1)

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dem es lebt, fäulniswidrig wird; die Bazillen und Monaden, welche 
die Fäulnis verursachen, können nicht mehr in ihm leben. Die 
absterbenden Partien verfaulen infolgedessen nicht mehr, sondern mumi¬ 
fizieren sich und sammeln sich an; sie bilden eine Unterlage, auf der die 
jüngste Generation der Mooszweige weiter wächst. So bildet sich das 
Moos zu einem Polster aus, das den ganzen Boden überzieht, und 
wie die einzelne Pflanze ein Schwämmchen, so ist dieses Polster ein 
riesiger Schwamm, der das an ihn gelangende Wasser festhält und mit 
ihm weiter wuchert. Mächtig schwillt es heran und legt sich um 
die Eichenstämme. Jahrzehntelang hält es ihren Fuß fortwährend im 
sumpfigen Naß gebadet, und die Bäume widerstehen schließlich dieser 
endlosen Verschwemmung nicht; sie sterben ab. Lange noch mögen sie 
mit entblätterten Kronen dastehen, aber endlich werden sie morsch, und 
der Wind bringt sie zu Fall; stürzend versinken sie in dem Schwamm, 
der sie vernichtet hat; er wird ihr Grab und wächst über sie hinweg, 
haushoch, bis sie verloren und vergessen sind. 
Hunderte von Jahren dauert dieser Vorgang, dann tritt vielleicht 
einmal eine Änderung ein. Das Klima wird auf ein oder einige Jahr¬ 
hunderte trockner, der große Schwamm hat nicht mehr Wasser genug, 
um sich vollgesogen zu erhalten, und er trocknet mehr oder weniger ein. 
An seiner Oberfläche sammelt sich Staub, Torfpflanzen siedeln sich auf 
ihr an, dann Heidekräuter und verwandte Gewächse. Diese machen 
mit der Zeit aus dem lockern Moosboden ein an der Oberfläche festes 
Gelände, das mit immer steigendem Gewicht auf seine Unterlage 
drückt. Das Torfmoos setzt sich und sinkt zusammen. Dabei verliert es 
immer mehr von seiner Schwammigkeit, und so schafft sich allmählich aus 
ihm ein flacher, fester Untergrund, auf dem erst Sträucher, dann 
Bäume gedeihen. Das Werk des Körnchens liegt nun seinerseits unter 
dem Boden und ist vergessen. 
Aber es ist darum noch nicht zu Ende. Unter dem Einfluß der 
Zeit, der Winterkälte und des auf ihm lastenden Drucks verwandelt 
sich das begrabene Moos in eine schwarze, mäßig feste Masse; das 
ist der Stoff, den wir unter dem Namen Torf kennen. Er besitzt 
in hohem Grade die Eigenschaft, undurchlässig für Wasser zu sein, und 
nachdem er vollständig ausgebildet ist, steht der neue Wald wie der 
frühere auf einer Grundlage, aus der die Feuchtigkeit nicht abziehen 
kann. Kommt also eine längere Periode größerer Nässe, so wird er 
sumpfig wie sein Vorgänger, der Zufall bringt eine neue Anpflanzung 
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