iü Theodor Körner.
67. Vor Rauchs Büste der Königin Luise.
1. Du schläfst so sanft! — Die stillen Züge hauchen
noch deines Lebens schöne Träume wieder,
der Schlummer nur senkt seine Flügel nieder,
und heil'ger Frieden schließt die klaren Augen.
2. So schlummre fort, bis deines Volkes Brüder,
wenn Flammenzeichen von den Bergen rauchen,
mit Gott versöhnt die rost'gen Schwerter brauchen,
das Leben opfernd für die höchsten Güter.
3. Tief führt der Herr durch Nacht und durch Verderben,
so sollen wir im Kampf das Heil erwerben,
daß unsre Enkel freie Männer sterben.
4. Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache,
dann ruft dein Volk, dann, deutsche Frau, erwache,
ein guter Engel für die gute Sache!
68. Lied zur feierlichen Einsegnung des preuszischen Frei¬
korps in der Kirche zu Rogau in Schlesien.
1. Wir treten hier im Gotteshaus
mit frommem Mut zusammen.
Uns ruft die Pflicht zumKampfhinaus,
und alle Herzen flammen.
Denn, was uns mahnt zu Sieg und
Schlacht,
hat Gott ja selber angefacht.
Dem Herrn allein die Ehre!
2. Der Herr ist unsre Zuversicht
wie schwer der Kampf auch werde;
wir streiten ja für Recht und Pflicht
und für die heil'ge Erde.
Drum: retten wir das Vaterland,
so tat's der Herr durch unsre Hand.
Dem Herrn allein die Ehre!
3. Es bricht der freche Übermut
der Tyrannei zusammen;
es soll der Freiheit heil'ge Glut
in allen Herzen flammen.
Drum frisch in Kampfes Ungestüm!
Gott ist mit uns und wir mit ihm!
Dem Herrn allein die Ehre!
4. Er weckt uns jetzt mit Siegerlust
für die gerechte Sache;
er rief es selbst in unsre Brust:
„Auf, deutsches Volk, erwache!"
und führt uns, wär's auch durch den
Tod,
zu seiner Freiheit Morgenrot.
Dem Herrn allein die Ehre!