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förmliche Brustwehren für die, welche noch fähig sind, Degen und Bajonett
zu führen.
5. Als der Feind alle seine Anstrengungen, den Zutritt zu erzwingen
scheitern sieht, bringt er ein anderes Mittel in Anwendung, die helden¬
mütigen Verteidiger aus dem Gehöft zu vertreiben; er setzt die Scheune
in Brand. Diese neue, unabwendbare Gefahr verbreitet anfangs Bestürzung
unter der kleinen Besatzung. Aber Baring weiß schnell entschlossen auch
hiergegen Rat. Wer nur irgend abkommen kann, muß in den Feldkesseln
aus dem Hofe Wasser herbeischaffen, und so gelingt es wirklich, das Feuer
zu löschen. Das Beispiel des heldenmütigen Führers wirkt zündend. Ob
verwundet oder nicht, alle setzen, unbekümmert um das eigene Leben, den
Kampf fort, solange sie sich auf den Füßen zu halten vermögen. Als
Baring den Schützen Lindau, der bereits aus zwei Kopfwunden heftig
blutete, auffordert, zurückzutreten und sich verbinden zu lassen, ruft der
Brave: „Nur ein Schurke kann seinen Offizier verlassen, so lange ihm
der Kops noch auf den Schultern steht!"
6. Doch der Zeitpunkt naht, wo an eine erfolgreiche Verteidigung nicht
mehr gedacht werden kann. Die Munition geht zu Ende; nur drei bis
vier Stück Patronen für den Mann sind noch vorhanden, und schon zieht
der Feind in neuen Haufen heran. Baring ermahnt seine Tapferen zu
männlicher Ausdauer. Als Antwort schallt ihm der einstimmige Ruf
entgegen: „Keiner von uns wird Sie verlassen; wir wollen mit Ihnen
fechten und sterben!"
Wieder umbraust den Pachthof das Schlachtgetümmel, wiederum wird
die Scheune in Brand gesteckt und abermals gelöscht. Doch jetzt hat einer
nach dem andern seine letzte Kugel entsendet; allgemein wird der Ruf
nach neuen Patronen. „In diesem Augenblicke", klagt der tapfere Major,
„würde ich die Kugel gesegnet haben, die meinem Leben ein Ende gemacht
hätte." Aber mehr als das Leben stand auf dem Spiele.
7. Es blieb jetzt nichts übrig, man mußte den so lange glücklich ver¬
teidigten Posten dem Feinde überlassen und sich durch einen engen Gang
des Wohnhauses nach dem Gemüsegarten und weiter nach der Haupt¬
stellung zurückziehen. Aufs höchste erbittert, stürzen die Franzosen nach
und holen die letzten des Zuges noch ein, unter ihnen den Fähnrich Frank.
Bereits aus zwei Wunden blutend, wird er von zwei feindlichen Soldaten
angegriffen. Den ersten stößt er nieder; da ihm aber der zweite durch
einen Schuß den linken Arm zerschmettert, flüchtet er in ein anstoßendes
Zimmer und verbirgt sich unter dem Bette. Unmittelbar hinter ihm
stürzen zwei andere seines Bataillons herein und werden von den ver¬
folgenden Feinden vor seinen Augen niedergeschossen; er bleibt unentdeckt
und wird, als die Franzosen bald darauf den Pachthof wiederum verlassen
müssen, gerettet.