74
nach Makedonien ko innren, damit der junge
Alexandres air ihr eine Stütze mehr habe, da
ihn Kassandros mit Entsetzung, ja gar mit dem
Tode bedrohete. Polysperchon sowohl als die
Olympias suchen den Cunienes zu gewinnen,
welcher bereits aus seiirem Bergschlosse Nora
sich wieder in Freiheit gesetzt hatte. Cumenes, der
cs wohl meinte mit dem königlichen Hause, iss
nur zu bereitwillig, und erhalt mm vom Poln-
sperchon den Oberbefehl über das königliche Heer.
Mit ihm vornehmlich führt denn auch der krieges-
lrissige Airtigonos Krieg. Kassandros und Ptolo-
maios machen in Griechenland dem Polysperchon
zu schassen. Den Arrhidaios, Philippos und
sine Gemahlin, die Eurydike, laßt die Olym¬
pias erst ins Gefängniß bringen, und dann erste¬
ren ermorden. Der Erlrydike aber schickte sie ei¬
nen Becher voll Gift, einen Strang und einen
Dolch, damit sie wähle und sich selbst den Tod
gäbe. Eurydike erhing sich an ihrem Gürtel.
Die rachsüchtige Olympias laßt aber auch noch
an hundert vornehme Makedonier umbringen, de¬
ren Schuld Feine andere war, als das; sie es mit
dem Antipatros gehalten oder des Kassandros
Vertrauen hatten. — Kassandros verließ nun,
auf die erhaltene Nachricht von diesen Grausam¬
keiten der Olympias, mit seinem Heere sogleich
Griechenland und kam nach Makedonien. Hier
brachte er den Polysperchon mit dessen Heere zum