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5. Die Bauern hängen schläfrig auf den Pferden,
still heimwärts kehrend vom gewohnten Pflug.
In Wiesentiefen dampft es aus der Erden,
und über ihnen schwimmt ein Kranichzug.
6. Mein Vaterland, könnt’ ich in deinen Feldern
nur einmal hören noch der Sense Schnitt
und durch das welke Laub in deinen Wäldern
noch einmal rascheln hören meinen Tritt!
Detlev v. Liliencron.
9. Das Schloß Bonrourt.
1. Ich träum' als Kind mich zurücke
und schüttle mein greises Haupt;
wie sucht ihr mich heim, ihr Bilder,
die lang' ich vergessen geglaubt!
2. Hoch ragt aus schatt'gen Gehegen
ein schimmerndes Schloß hervor,
ich kenne die Türme, die Zinnen,
die steinerne Brücke, das Tor.
3. Es schauen vom Wappenschilde
die Löwen so traulich mich an,
ich grüße die alten Bekannten
und eile den Burghof hinan.
4. Dort liegt die Sphinx am
Brunnen,
dort grünt der Feigenbaum,
dort hinter diesen Fenstern
verträumt' ich den ersten Traum.
5. Ich tret' in die Burgkapelle
und suche des Ahnherrn Grab;
dort ist's, dort hängt vom Pfeiler
das alte Gewaffen herab.
6. Noch lesen umflort die Augen
die Züge der Inschrift nicht,
wie hell durch die bunten Scheiben
das Licht darüber auch bricht.
7. So stehst du, o Schloß meiner
Väter,
mir treu und fest in dem Sinn
und bist von der Erde verschwunden —
der Pflug geht über dich hin.
8. Sei fruchtbar, o teurer Boden,
ich segne dich niild und gerührt —
und fegn' ihn zwiefach, wer immer
den Pflug nun über dich führt.
9. Ich aber will auf mich raffen,
mein Saitenspiel in der Hand,
die Weiten der Erde durchschweifen
und singen von Land zu Land.
Adelbert v. Chainisso.