Schlaf, Kinodlein, schlaf
und blöt' nicht wie ein Schaf,
sonst kömmt des Schäfers Hündelein
und beißt mein böses Kindelein.
Schlaf, Kinoͤlein, schlafl
Schlaf, Kinolein, schlafl
Geh fort und hut' die Schaf,
geh fort, du schwarzes Hundelein,
und weck mir nicht mein Kindelein!
Schlaf, Kinolein, schlafl
Des Knaben Wunderhorn
48. Die Sterne.
Neulich waren wir bei Großmutter. Papa wollte
uns abholen. Er kam sehr spät. Ich war schon so
mude, daß ich in der Sofaecke schlief. Die Cür ging
auf. „Jetzt komm; wir gehen nach Hause!“ sagte
Mama und zog mich an der Hand. „Papa ist noch
nicht da,“ sagte ich, halb im Schlaf. „Er steht vor dir,
du Nachtmütze!“ sagte Papa lacheno.
Wir gingen auf die Straße. Sie war weiß und
still. „Es ist schon nach 10 Uhr,“ sagte Mama. Ich
wurde wieder munter. Ich sah, daß auf der Straße
Schnee lag. Ich freute mich.
Plõtzlich blieben Papa und Mama stehen und
wenodeten das Gesicht nach oben. „Die Sternel Die
Sternel“ rief Mama. Ich wußte nicht, wo sie waren.
Ich sah den Simmel an. Er war nicht blau oder grau
wie gewöhnlich, er war ganz schwarz. Auf dem
schwarzen Himmel sah ich viele, viele helle Funken. Ich