Also begann ihr erhabner Gefährt'. Nicht lang', und er führte
Sie in die Tiefen der Offenbarung hinab. Den Messias
Zeiget' er ihnen, ein Redner Gottes, in jeder der Tiefen.
Sie vermochten nicht mehr zu widerstehen. So reißt sich
Durch den Wald der stärkere Sturm. Die Bäume des Waldes
Zittern, rauschen mit Ungestüm alle, beugen sich alle
Vor dem herrschenden Sturme, der Donnerwolken und Fluten
Himmetstürzender Meere von Berge treibet zu Berge!
Und sie standen ermattet und baten um Ruh' und wischten
Sich den Schweiß von der glühenden Stirn. „Mann Gottes! — wir kennen
Zwar dich nicht; doch bist du, o den wir mit Ehrfurcht anschau'n,
Wahrlich ein göttlicher Mann! — bleib, ach, und laß an der Kühle
Dieser Quell' uns ruhn!" — Sie setzten sich nebeneinander,
Gegen sie über der göttliche Fremdling. Er redet' jetzt sanfter.
Redete von der Liebe des Sohns zu den Menschen, der Liebe
Seiner Menschen zu ihm. Sie dachten des großen Hirten
Tod mit heiterer Seele, gelabt von inniger Ruhe.
Wie auf einen strahlenden Tag sich die Abenddämm'rung
Luftiger über die Müden geußt, so goß er Erquickung
In ihr Herz. „Und liebt ihr ihn auch?" Dies fragt er sie jetzo. —
„Sollten wir ihn nicht lieben?" Sie sprachen's mit eilender Stimme.
Wanderer.
„Habt ihr ihn immer geliebt?"
Matthias und Kleophas.
„Wir verließen ihn, als sie zum Tod ihn
Führten, hinauf zu dem Kreuz! das verstummende Lamm zum Altare:
Da verließen wir ihn!"
Wanderer.
„Doch jetzo, da ihr es wisset.
Daß er um euretwillen gestorben ist, wollet ihr jetzo
Auch um seinetwillen, wenn er es forderte, sterben?"
Matthias und Kleophas.
„O du Teurer! wir hoffen zu Gott, der Liebende würd' uns
Stärken, daß wir es könnten! Allein — o, zürne, mit Ehrfurcht
Fragen wir, zürne nicht! — Ist er auferstanden? Du weißt ja
Alles von ihm — und dürfen wir uns, Mann Gottes, des Heils freun,
Jesus Christus wiederzusehn?"