Full text: [Bd. 3 B = Oberstufe d. Mädchen, (7. - 9. Schulj.)] (Bd. 3 B = Oberstufe d. Mädchen, (7. - 9. Schulj.))

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neu in dunklen engen Wohnungen, schlechte, ungenügende 
Ernährung, überaus angestrengte Arbeit und vor allem der 
Mißbrauch des Alkohols haben den Körper geschwächt. 
Ti ir wissen, worauf es ankommt. In unserer vollkräftigen 
Gesundheit hegt die Garantie, den Seuchen gegenüber „fest“ zu 
sein. Wir müssen unsere körperliche Kraft und Rüstigkeit 
fördern, um unsere Widerstandsfälligkeit zu erhöhen. Licht, 
Luft und Reinlichkeit sind einige von den Zaubermitteln, 
die uns gefeit machen. Mit diesen Mitteln müssen wir 
hinaus, hinaus in den Kampf, unsern Körper zu stählen. 
Denn wer jeden Kampf vermeidet, den Gefahren ängstlich 
aus dem Wege geht, nur um gemächlicher leben zu können, 
der wird bald so verweichlicht sein, daß gerade ihn zuerst 
der Ansturm der Bakterien zu Boden wirft. 
2!)2. Über ansteckende Krankheiten. 
fTste gefährlichsten Feinde unserer Gesundheit können wir mit 
^ bloßem Auge nicht sehen und mit dem schärfsten Schwerte nicht 
besiegen. Es sind winzig kleine Lebewesen, die wir als Spaltpilze 
oder Bakterien bezeichnen. Der Cholerakeim hat im Jahre 1892 
in Hamburg binnen wenigen Wochen 8000 Menschen getötet, und 
im russischen Reiche sind in demselben Jahre 260000 Personen von 
dem winzigen Menschenmörder ins Grab gestürzt worden. An der 
Lungenschwindsucht allein stirbt ungefähr ein Siebtel der ganzen 
Menschheit; so viel Siechtum und langsames Sterben verschuldet ein 
-einziger Spaltpilz, der Tuberkel-Bazillus genannt. Robert Koch hat 
ihn zuerst entdeckt. Dieser unerschrockene Forscher und Arzt hat 
unter den Seuchenkranken Indiens auch den Krankheitskeim der 
Cholera nachgewiesen. 
Jetzt kennen wir die schlimmsten Feinde unserer Gesundheit 
unb können uns deshalb leichter vor ihnen schützen. Sie gelangen 
dkkrch die Nasen-, Mund- und Halsschleimhaut, durch Verletzungen 
der Haut oder auf andern Wegen in den gesunden Körper und 
gebraucheik hier erst eine bestimmte Zeit zur Entwicklung. Dann 
kommen die Vorläufer einer schweren Erkrankung, z. B. Müdigkeit, 
Unwohlsein, Schüttelfrost und Fieber. Je nach den aufgenommenen 
Pilzen folgt dann eine bestimmte ansteckende Krankheit, die nur der 
Arzt zikverlüssig bestimmen kann. Diese Krankheitskeime entstehen 
nie von selbst, sondern gelangen immer von außen in den Körper, 
und der kranke Körper scheidet sie auch wieder nach außen ab. Sie
	        
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