Full text: [Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.)] (Bd. 3 A = Oberstufe für Knaben, (7. - 9. Schulj.))

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An vielen Stellen der Erde wird die Luft stärker von der 
Sonne erwärmt als an andern Stellen, über Land mehr als über 
Wasser, über der Tiefebene mehr als über hohen Bergen, auf der 
Sonnenseite der Berge mehr als auf der Schattenseite, und immer 
stießt die kühlere Luft hin zur wärmeren und die wärmere zur käl¬ 
teren, und deshalb gibt es Wind und Sturm; bald kommt der Wind 
von dieser Richtung, bald von der entgegengesetzten Richtung und 
treibt mit seiner Kraft die Windmühlen und die Schiffe mit ihren 
ausgespannten Segeln, und er treibt die Drachen, die wir an der 
Leine in die Höhe steigen lassen. Ehe aber der Wind entstand, 
hatte die Sonne mit ihren Strahlen die Luft erwärmen müssen, so 
daß an einer Stelle der Erde warme, an einer andern kalte Luft 
entstand. Wind wird also durch die Kraft des Sonnenlichtes 
hervorgerufen; die Windkraft ist nur mngewandelte Sonnenkraft; 
die Windmühle, das Segelschiff und der Drache werden also durch 
die Kraft des Sonnenlichtes und der Sonnenwärme in Bewegung 
gesetzt. 
So gewiß die Kraft des Windes Windmühlen, Segelschiffe und 
Papierdrachen in Bewegung setzt, so gewiß gibt auch das Sonnen¬ 
licht der Luft erst diese Kraft, und wir können auch sagen, die 
Windmühle wird vom Sonnenlicht gedreht, das Segelschiff vom 
Sonnenlicht getrieben, der Papierdrache vom Sonnenlicht in die Höhe 
geführt. Freilich muß das Sonnenlicht jedesmal erst Windkraft ge¬ 
worden sein. Wir wollen uns also merken: Das Sonnenlicht ist es, 
das die Windmühle treibt, Sonnenlicht ist es, das den Regen und 
die Berge und die Flüsse schafft, Sonnenlicht trügt Schiffe auf sei¬ 
nem Rücken, treibt Getreide- und Sägemühlen, leuchtet aus elektri¬ 
schen Lampen und setzt elektrische Eisenbahnwagen in Bewegung. 
Im Wasserrauschen und Windeswehen, im elektrischen Lichtglanz und 
im stolz dahindonnernden elektrischen Wagen erkennen wir nur 
wieder die Kraft und Arbeitsleistung der Sonne, der wärmenden, 
leuchtenden, sengenden, dörrenden Sonne. 
173. Ein Tag auf dem Monde. 
Von Sophus Tromholt. 
^TXir wollen uns auf eine kurze Zeit in Gedanken auf den Mond 
versetzen! Auf einem der großen Ringgebirge mitten auf der 
Seite des Mondes, die gegen die Erde gekehrt ist, nehmen wir Platz 
und setzen uns auf den östlichen Abhang des Ringwalles, gerade 
wie der Morgen anbricht.
	        
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