Anhang.
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Gesims, ein hervorstehender Rand, z. B. an
Möbeln, an einer Wand.
Gesippc, Verwandte, auch Freunde, Anhänger.
Gesundheit ausbringen, in einer Rede, oder
in einem kurzen Ausspruch einem andern
Wohlergehen wünschen und den Wunsch viel
leicht durch einen Trunk bekräftigen.
Geusen, „Bettler", Bund niederländischer Edel¬
leute, endlich Bezeichnung aller Niederländer,
die gegen Spanien für die Freiheit kämpften.
geweihtes Wasser, heiliges Wasser, z. B. in
einem Gefäß am Eingänge einer katholischen
Kirche.
Giganten, den Göttern feindliche Riesen der
griechischen Sage; gigantisch, riesenhaft.
Gilde, eine Gesellschaft, ein Verein, besonders
von Kaufleuten und Handwerkern (Innung);
Verein gegenseitiger Versicherung des Eigen¬
tums (Korngilde, Kuhgilde 2c.); auch Festlich¬
keiten solcher Vereinigungen.
Gischt,schäumende Flüssigkeit, sprühender Schaum.
Gizeh, Ort in Mittelägypten, in dessen Nähe
die Cheopspyramide steht.
Gladiatoren, geschulte Fechter in Rom, die
auch im Amphitheater auftraten und nicht
selten auf Leben und Tod gegen einander
kämpften.
Glashütte, Glasfabrik. Die Bezeichnung „Hütte"
bezieht sich auf das Schutzdach oder den
Schutzbau, unter dem Glas fabriziert wird.
Glasur, ein glasähnlicher Überzug, Schmelz;
glasieren, mit Glasur versehen, überziehen.
gleisnerisch, heuchlerisch, von dem nicht mehr
gebrauchten Wort gleisen = heucheln.
gleißen, glänzen, trügerisch glänzen.
Glockenrecht, das Recht, Kirchenglocken auf¬
hängen und läuten zu dürfen.
Glockenspeise oder Glockengut, Metallmischung
aus Kupfer und Zinn für den Guß einer Glocke.
Glockenspiel, eine Melodie, die von den Kirchen¬
glocken gespielt wird.
Glorie, Glanz, Ruhm, Herrlichkeit; Strahlen¬
glanz, Heiligenschein, Strahlenkrone.
Gloriosa, die Herrliche, Ruhmreiche.
glorreich (von gloria = Ruhm), ruhmreich.
Glühwurm, Johanniswürmchen, ein kleiner
Leuchtkäfer, Ende Juni an Gräben und in
Hecken häufig.
Gnom, Erdgeist.
Gnu, den Antilopen verwandt, mit Mähne und
Pferdeschweif, so groß wie ein Esel.
Goldafter, weißer Schmetterling mit rötlich¬
braunem Hinterleib.
Goldbarren, noch nicht verarbeitete Stange
aus Gold.
Goldgrund, die goldene Grundfarbe, auf der
sich das Gemälde abhebt.
Goldene Mulle, ein Reichsgruudgesetz, vou
Kaiser Karl IV. 1356 in Metz erlassen; es
bestimmte u. a., daß nur sieben Fürsten als
„Kurfürsten" den Kaiser zu wählen hätten.
Gotdncr Wagen, Sternbild des Wagens.
gotische Wönchsschrift, die Buchstabenformen,
wie sie im 14. und 15. Jahrhundert von den
Mönchen beim Abschreiben gebraucht wurden
und wie sie unsere sogenannte „deutsche"
Druckschrift im allgemeinen noch jetzt zeigt.
Gouverneur, einer, der „regiert", ein Statt¬
halter.
Granat, roter, körniger Edelstein; körnige,
wohlschmeckende Beerenfrucht, auf dem Granat-
baum wachsend.
Granate, hohles Geschoß mit Sprengstoffen.
Granit, ein aus Feldspat, Quarz und Glimmer
bestehendes Gestein, Farbe oft ins Graue oder
Rötliche spielend.
Graupen, das enthülste Korn von Weizen und
Gerste.
Graus, Schrecken, Grauen; das, was Grauen
erregt.
Grenadier, ursprünglich Soldat, der Hand¬
granaten wirft; jetzt Fußsoldat, besonders
einer, der der Garde, also einer auserlesenen
Truppe, angehört.
Gleichen im Grün oder „Jungfer im Grün",
eine Zierpflanze mit fiederteiligen Blättern
und bläulich-weißen Blüten.
„grobe See", große Wellen.
Grotte, eine Höhle, besonders eine künstliche.
Gulden, bis vor kurzem österreichische Silber¬
münze (ettva 2 Mark), früher auch in Süd¬
deutschland und anderen Ländern; ursprünglich
aus Gold geprägt, daher der Name.
Gunst, „mit Gunst", d. h. mit gütiger Erlaub¬
nis, früher feierlicher Gruß der Handwerker.
Gymnasium (vgl. das Wort Gymnastik), bei
den Griechen eine Stätte für körperliche
Übungen; bei uns eine Stätte zur Förderung
der Geistesbildung, Gelehrte Schule.
Gymnastik, Kunst der körperlichen Übungen.
Habe, Griff, Henkel (Handhabe).
habsburgischc Staatsknnst, Staatskunst oder
Politik Österreichs, die die Herrschaft des
Hauses Habsburg möglichst auszudehnen strebte.
Hach, (plattdeutsch), Behagen, stille Freude (von
hoegen).