Full text: [Teil 3 = Kl. 6] (Teil 3 = Kl. 6)

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„Spart eure Brosamen," heißt es, „für die Armen, damit es euch 
nicht ergehe wie der Frau Hütt!" 
129. DäS Ri^ifcilipid^CU^» Von Hdelbert von ChamiTTo. 
Gesammelte Werke. Herausg. von Max Koch. 1. Band. 
Stuttgart o. J. S. 244. 
1. Burg Diedeck ist im 6Uaß, der Sage wohlbekannt, 
die Höhe, wo vorzeiten die Burg der Bielen stand; 
sie selbst ist nun verfallen, die Stätte wüst und leer, 
du fragest nach den Riesen, du findest sie nicht mehr. 
2. einst kam das Riesenfräulein aus jener Burg hervor, 
erging sich sonder Wartung und spielend vor dem Cor * 
und stieg hinab den Hbbang bis in das Cal hinein, 
neugierig zu erkunden, wie's unten möchte sein. 
3. Mit wen'gen raschen Schritten durchkreuzte sie den Wald, 
erreichte gegen Haslach das Land der Menschen bald, 
und Städte dort und Dörfer und das bestellte seid 
erschienen ihren Bugen gar eine fremde Welt. 
4. Wie jetzt zu ihren füBen sie spähend niederschaut, 
bemerkt sie einen Bauer, der seinen Hcker baut; 
es kriecht das kleine Wesen einher so sonderbar, 
es glitzert in der Sonne der Pflug so blank und klar. 
5. „ei! artig Spielding!" ruft sie, „das nehm’ ich mit nach Haus!" 
Sie kniect nieder, spreitet behend ihr Cüchlein aus 
und feget mit den Händen, was sich da alles regt, 
zu Hausen in das Cüchlein, das sie zusammenschlägt, 
6. tlnd eilt mit frcud'gen Sprüngen — man weiB, wie Kinder find — 
zur Burg hinan und suchet den Vater auf geschwind: 
„6i, Vater, lieber Vater, ein Spielding wunderschön! 
So Hllerliebstes sah ich noch nie aus unsern Höhn." 
7. Der Rite saß am Cische und trank den kühlen Wein, 
er schaut sie an behaglich, er fragt das Cöchterlein: 
„Was Zappeliges bringst du in deinem Cuch herbei? 
Du hüpfest ja vor freuden; laß sehen, was es fei!" 
8. Sie spreitet aus das Cüchlein und fängt behutsam an, 
den Bauer auszustellen, den Pflug und das Gespann; 
wie alles auf dem Cische sie zierlich aufgebaut, 
so klatscht sie in die Hände und springt und jubelt laut
	        
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