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10. Die beiden ^Vackler. Von eiirisijan 6eiisri.
Fabeln und Erzählungen. 2. Teil. 1. Aufl. Leipzig 1748. S. 19.
Zween Wächter, die schon manche Nacht
die liebe Stadt getreu bewacht,
verfolgten sich aus aller Macht
auf allen Bier- und Branntweinbänken
5 und ruhten nicht, mit pöbelhaften Ränken
einander bis aufs Blut zu kränken.
Denn keiner brannte von dem Span,
woran der andre sich den Tabak angezündet,
aus Haß den seinen jemals an.
10 Kurz, jeden Schimpf, den nur die Rach’ erfindet,
den Feinde noch den Feinden angetan,
den taten sie einander an,
und jeder wollte bloß den andern überleben,
um noch im Sarg ihm einen Stoß zu geben.
15 Man riet und wußte lange nicht,
warum sie solche Feinde waren;
doch endlich kam die Sache vor Gericht,
da mußte sich’s denn endlich offenbaren,
warum sie seit so vielen Jahren
20 so heidnisch unversöhnlich waren.
Was war der Grund? Der Brotneid? War er’s nicht?
Nein. Dieser sang: „Verwahrt das Feuer und das Licht!“
Allein so sang der andre nicht;
er sang: „Bewahrt das Feuer und das Licht!“
25 Aus dieser so verschiednen Art,
an die sich beid’ im Singen zänkisch banden,
aus dem Verwahrt und dem Bewahrt
war Spott, Verachtung, Haß und Rach’ und Wut entstanden.
11. bmlräglicbstes. Von emantiel fröhlich.
Fabeln. Frauenfeld 1853. S. 10.
„Was trägt dein Singen ein?"
bemerkt die reiche Maus
vor ihrem vollen Haus
dem muntern Vögelein.