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59. ÖiOF0£TII'W<i1sld£riJ1l<5* Von 6manuel von Gerbet.
Gesammelte Werke. 1. Band. Stuttgart 1883. 8. 140.
1. Wer recht in Freuden wandern will,
der geh' der Sonn' entgegen!
Da ist der Wald so kirchenstill,
kein Lüftchen wag sich regen;
noch sind nicht die Lerchen wach,
nur im hohen Gras der Bach
singt leise den Morgensegen.
2. Die ganze Welt ist wie ein Buch,
darin uns aufgeschrieben
in bunten Zeilen manch ein Spruch,
wie Gott uns treu geblieben;
Wald und Blumen, nah und fern,
und der Helle Morgenstern
sind Zeugen non seinem Lieben.
3. Da zieht die Andacht wie ein Hauch
durch alle Sinnen leise,
da pocht ans Herz die Liebe auch
in ihrer stillen Weise,
pocht und pocht, bis sich's erschließt
und die Lippe überfließt
von lautem, jubelndem Preise.
4. Und plötzlich läßt die Nachtigall
im Busch ihr Lied erklingen.
In Berg und Tal erwacht der Schall
und will sich auswärts schwingen,
und der Morgenröte Schein
stimmt in lichter Glut mit ein:
Laßt uns dem Herrn lobsingen!
60. Waldandacht. Von Lebrecht Dreves.
Gedichte. 3. Aufl. Halle 1870. S. 22.
1. Frühmorgens, wenn die Hähne krähn,
eh’ noch der Wachtel Ruf erschallt,
eh’ wärmer noch die Lüfte wehn,
vom Jagdhornruf das Echo hallt:
dann gehet leise nach seiner Weise
der liebe Herrgott durch den Wald.