23. Rubens, Selbstbildnis. (Phot. Hanfstaengl.) 24. Rubens, Helene Fourment. (P
3n der Malerei des Barock übernahmen bald die Niederlande
die Führung, wo in den nach dem Freiheitskampf bei Spanien ver-
bleibenden Südprovinzen der frisch erwachte katholische Glaubenseifer
glühend aufloderte. Hauptträger dieser glänzenden Entwicklung ist
Peter Paul Rubens. Aus Italien, wo er sich vornehmlich an Tizian
gebildet hatte, nach Antwerpen, der Heimat seiner (Eltern, zurückgekehrt,
fand er, an Leichtigkeit des Schaffens einem Raffael, an Glanz, Viel-
seitigkeit und Fruchtbarkeit einem Tizian ebenbürtig, in der leuchtenden
Glut der Farbe und in dem leidenschaftlichen Feuer der Bewegung das
i. Hanfstaengl.) 25. Rubens, Der Hirt Faustulus findet Romulus und Remus.
Mittel, die sinnliche Kraft und Fülle seiner Gestalten zu einem höheren
Dasein zu verklären. Sein Selbstbildnis und das seiner zweiten Gattin,
Helene Fourment, führt uns unmittelbar in seinen Lebenskreis ein. Mit
spielender Leichtigkeit und vollendeter Anmut behandelt er, noch in
Italien, die Gründungssage Roms. Seine Auffassung religiöser Iere-
monienbilder zeigt der Ildefonso-Altar: im Mittelbild die Mutter Gottes,
wie eine weltliche Fürstin von ihrem Hofstaat umgeben, von einem
köstlichen Engelreigen umschwebt, auf den Flügeln die etwas steife
Grandezza des von ihren Schutzpatronen empfohlenen Fürstenpaares.