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schmale und magere Bissen. Und wenn später Krankheit kommt, der Ver¬
dienst ausbleibt, was dann?-Aus solchen Kindern aber, die reicht
bescheiden in ihren Ansprüchen sein wollen, werden einst unglückliche Men¬
schen; sie kommen nie auf einen grünen Zweig, viel eher an den Bettelstab
oder ins Gefängnis und Zuchthaus! Denn wer seine Begierden, seine
Genußsucht nicht auf rechtmäßige Weise befriedigen kann, der verfällt nur
zu leicht auf unrechtmäßige, strafbare Wege. Darum, Kinder, Jünglinge
und Jungfrauen, hütet euch! Ihr wißt:
Wohlgeschmack bringt Bettelsack.
Samt und Seide am Leibe löschen das Feuer in der Küche aus.
Jugend hat keine Tugend. (Sie kann und soll aber dazu angeleitet
werden.)
Jung gewohnt, alt gethan.
Wie man's treibt, so geht's.
Wer säet, der mähet.
Spare in der Zeit, so hast du in der Not.
Mit vielem hält mau Haus; mit wenigem kommt man auch aus.
An euch aber, ihr heranwachsenden jungen Leute in Stadt und Land,
hier noch ein besonderes Wort. Es wird entsetzlich viel unter euch ver¬
trunken, verraucht, verspielt, verputzt. Ihr lerntet nicht einen Notgroschen
zurücklegen und festhalten; es mußte immer „alles draufgehen". Der
Genuß war kurz, das Leben aber ist lang, dem Elenden oft zu lang.
Die Zunahme der Verwilderung, der Verbrechen, namentlich unter den
Jugendlichen von 13 bis 18 Jahren, ist eine schreckeuerregende und hängt
gewiß mit jenem Leichtsinn, mit der Gleichgiltigkeit gegen die Anforderungen
an ein sittenstrenges, arbeitsames, müßiges und wirtschaftliches Leben zu¬
sammen. O laßt euch warnen! Menschen, welche die Genüsse des reiferen
Alters im unreifen Jugendalter vorwegnehmen, werden vor der Zeit alt.
Und wenn das eine ganze Generation thut, dann muß mau bangen um
die Zukunft; denn in der Jugend liegt die Zukunft des Volkes. Beherzigt
also wohl, was ihr auf diesen Blättern leset! Es thut not, daß dem
Luxus, der Verweichlichung, der Genuß- und Trunksucht, der Putz- und
Prunksucht gewehrt und dagegen der Sinn für edle, wohlthätige, wirt¬
schaftlich kluge Anwendung des Geldes angeregt und geweckt werde. Eck
thut auch not, daß die Armen zur rechten Selbsthilfe angespornt und er¬
muntert werden, und daß mau sie dazu anleite. Vom Staat oder vom
Kommunalsäckel alle Hilfe erwarten, während man sich selbst helfen kann,,
ist unehrenhaft, ist unrecht. Der Staat kaun unmöglich allen, die es be-