Qg ög Eäg Sg Qg Qg Ausgaben für das Heer. ZL ZS ZL ZL ZL ZL 507
8. Er klimmt hinan mit Zittern, ihm schwindelt und ihm graust,
er krallt in Gras und Felsen sich fest mit blutender Faust,
er beißt die Lippen blutig, daß er nicht ächzen will,
dann bricht er stumm zusammen und ist auf ewig still. —
9. Es steigen aus beiden Landen zum Schiedsspruch die Männer
herauf.
Es hoben mit leuchtenden Augen die Glarner den Toten auf.
Es schritten die Sieger von Uri gar langsam und stille hindann,
sie hatten die Wiese gar gerne, sie hätten lieber den Mann.
Neuer deutscher Balladenschatz. 1906. Otto Ernst.
265. Ausgaben für das Heer.
Das erste Bedürfnis eines Staates ist, sein Dasein nach außen
gesichert zu sehen. Im Innern schützt ja das Gesetz Recht und Frei¬
heit des einzelnen, nach außen von Staat zu Staat nur die Macht.
Einem Tribunal des Völkerrechts, wenn es ein solches gäbe, würde
immer noch die vollstreckende Gewalt fehlen, und seine Aussprüche
unterliegen schließlich der Entscheidung auf dem Schlachtfelde. Kleine
Staaten können sich auf Neutralität, auf internationale Garantien ver¬
lassen; ein großer Staat besteht nur durch sich selbst und aus eigener
Kraft. Er erfüllt den Zweck seines Daseins nur, wenn er entschlossen
und gerüstet ist, seine Freiheit und sein Recht zu behaupten, und ein
Land wehrlos zu lassen, wäre das größte Verbrechen seiner Regierung.
Der Wunsch, an den großen Summen, welche jährlich für das
Militär verausgabt werden, zu sparen, sie dem Steuerpflichtigen zu
erlassen oder für Zwecke des Friedens zu verwenden, ist gewiß
völlig gerecht. Wer würde sich dem nicht anschließen! Wer malt
sich nicht gerne aus, wieviel Gutes, Nützliches und Schönes dann
geschaffen werden könnte! Aber vergessen dürfen wir dabei nicht, daß
die Ersparnisse am Militär-Etat aus einer langen Reihe von Friedens¬
jahren verloren gehen können in einem Kriegsjahre.
Ich erinnere daran, was nach einem unglücklichen Feldzuge der
Zeitabschnitt 1808 bis 1812 unserem Lande gekostet hat. Das waren
Friedensjahre, waren Jahre, wo der Präsenzstand der Armee gering,
die Dienstdauer so kurz war, wie es nur irgendwie gefordert werden
kann, — und doch durfte Kaiser Napoleon sich rühmen, aus dem
damaligen kleinen und armen Preußen eine Milliarde herausgezogen
zu haben. Wir sparten, weil wir mußten, an unserer Armee und
zahlten zehnfach für eine fremde.
Gesammelte Schriften. VII. Bd. 1892. Graf Helmut von Moltke.